Razzia nach Hinweisen aus den USA:Schlag gegen Kinderpornografie

Razzia nach Hinweisen aus den USA: Die Polizei hat in München Wohnungen wegen des Verdachts der Kinderpornografie durchsucht.

Die Polizei hat in München Wohnungen wegen des Verdachts der Kinderpornografie durchsucht.

(Foto: Carsten Rehder/dpa)

Bei der Durchsuchung von 19 Wohnungen stellt die Münchner Polizei zahlreiche Handys und Computer sicher. 21 Männer werden angezeigt, fünf von ihnen sind noch nicht volljährig.

Von Joachim Mölter

Bei einer Razzia wegen Kinderpornografie sind am Mittwoch vergangener Woche 16 Wohnungen in der Stadt und drei im Landkreis München durchsucht worden, wie die Polizei an diesem Freitag mitteilte. Bei der Aktion wurden fast 50 Handys, mehr als 30 Computer sowie mehr als 100 elektronische Speichermedien sichergestellt und insgesamt 21 Männer im Alter zwischen 16 und 74 Jahren angezeigt. Allen wird vorgeworfen, kinderpornografisches Material besessen zu haben; einige stehen auch im Verdacht, es verbreitet zu haben.

Ein Teil der Verdächtigen ist der Polizei bereits einschlägig bekannt, bei neun Personen wurden nun aktuell DNA-Proben entnommen, auch um zu klären, ob sie aktiv am Missbrauch von Kindern beteiligt waren. Die angezeigten Personen kommen aus allen Gesellschaftsschichten, wie eine Polizeisprecherin mitteilte; unter ihnen befinden sich auch fünf Minderjährige unter 18 Jahren, vier Schüler und ein Auszubildender. Alle Verdächtigen sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Ob es Verbindungen zwischen ihnen gibt, ist momentan nicht bekannt.

Die Hinweise auf die Männer kamen aus den USA über das Bundeskriminalamt zu dem in München für sexualisierte Gewalt gegen Kinder zuständigen Kommissariat 17. Bei den Durchsuchungen waren rund 80 Beamte und Beamtinnen im Einsatz, unter anderem in Neuhausen, Schwabing, Ramersdorf, Thalkirchen, Trudering, Pasing, Bogenhausen und der Ludwigsvorstadt. Die sichergestellten Medien werden derzeit digitalforensisch ausgewertet.

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