Schulbildung in MünchenWenn Kinder am liebsten nur noch zuhause bleiben

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Der Erstklässler Amir war nur ein paar Tage in der Schule. Morgens weigert er sich, hinzugehen. Seine Mutter sagt, es sei ihm dort zu laut.
Der Erstklässler Amir war nur ein paar Tage in der Schule. Morgens weigert er sich, hinzugehen. Seine Mutter sagt, es sei ihm dort zu laut. (Foto: Catherina Hess)

Auch in der Großstadt München gibt es viele Kinder, die nicht in die Schule gehen, oft monatelang. Kinder mit ADHS oder Autismus fallen auf - ihre Eltern haben es schwer, eine Schule für sie zu finden. Drei Beispiele, wo das Schulsystem an seine Grenzen kommt.

Von Kathrin Aldenhoff

Amir war schon lange nicht mehr in der Schule. Der Junge ist sieben Jahre alt, vor drei Jahren wurde bei ihm eine Autismus-Spektrums-Störung diagnostiziert. Er ist schulpflichtig, hat seit September einen Platz an einer Förderschule für Kinder mit einer geistigen Behinderung, war aber seit fast sechs Monaten nicht mehr dort. Wenn er morgens aus dem Haus gehen soll, wehrt er sich, weint, schreit und schlägt um sich. „Ich will nicht zu diesen Kindern gehen“, sagt er dann, so erzählt es seine Mutter. „Sie sind ihm zu laut.“ Der Taxifahrer, der den Jungen mit seiner Mutter zur Schule bringen sollte, weil es anders erst recht nicht ging, stoppte nach wenigen Metern und weigerte sich weiterzufahren. Seitdem ist Amir zuhause. Und seine Mutter mit ihm.

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