Talente ausbilden, Technologie im Bereich künstliche Intelligenz (KI) entwickeln und internationale Spitzenunternehmen zusammenbringen: All das erhofft sich der bayerische Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) vom neuen Forschungszentrum für KI-Chips an der Technischen Universität München (TUM).
„Darin werden Studierende und Forschende lernen, wie KI-Chips in fortschrittlichen Technologien entworfen und entwickelt werden“, sagt Hussam Amrouch, Professor für KI-Prozessor-Design. Er wird die neue Einrichtung auf dem Campus in Garching leiten. Unter seiner Führung wurden bereits mehrere Chips entwickelt, seine Arbeit ist laut TUM international anerkannt.
Die neue Einrichtung trägt den etwas sperrigen Namen „Munich Advanced-Technology Center for Hightech AI Chips“, kurz MACHT-AI, und soll im Oktober in Betrieb gehen. Parallel startet an der TUM das neue Masterstudienprogramm „Microelectronics and Chip Design“, das auch von MACHT-AI profitieren soll.

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Das Team von Amrouch besteht aus acht wissenschaftlichen Mitarbeitern, sie sollen das Zentrum aufbauen und bekommen eine spezielle Ausbildung für die bei MACHT-AI eingesetzte Technologie. Im Anschluss werden sie weitere Wissenschaftler darin schulen. Der Plan ist, dass in den kommenden fünf Jahren 300 Studierende und Forschende der TUM lernen, wie sie KI-Chips entwerfen und entwickeln.
So sollen Bayern und Deutschland einmal wirtschaftlich unabhängiger von den USA oder China werden. „Das kann nur dann gelingen, wenn wir einerseits Produktionskapazitäten schaffen, und andererseits selbst das Wissen aufbauen, das dazu nötig ist, moderne KI-Chips zu bauen“, sagt Amrouch.
Die Ausbildung am neuen Zentrum wird auf der Technologie von TSMC basieren, das Unternehmen aus Taiwan gehört zu den weltweit führenden Halbleiter- und Mikrochip-Herstellern. Seine Technik wird unter anderem in Apple- und Sony-Geräten verbaut, aber auch in Autos von VW oder Tesla.
„TSMC produziert mit die fortschrittlichsten Technologien für moderne KI-Chips“, sagt Wissenschaftsminister Blume. „Es ist von strategischer Bedeutung, dieses Know-how mit ins Boot zu holen – genau das bringt am Ende eigene Kompetenzen.“ Je mehr Fachkräfte auf diesem Feld kompetent seien, desto besser sei das für den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Bayern.
Auch der bayerische Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) begrüßt das neue Forschungszentrum. Er möchte Bayern noch besser im Bereich KI und Chip-Design positionieren und sieht in dieser Branche einen Mangel an spezialisierten Fachkräften. „MACHT-AI kann dazu beitragen, die Talentlücke in Europa zu schließen.“ Deswegen investiert die bayerische Staatsregierung 4,475 Millionen Euro in das Projekt.

