Süddeutsche Zeitung

Schwabing-West:So geht es weiter auf dem Areal des früheren Karstadt am Nordbad

In ein paar Monaten soll der Bau der dreistöckigen Tiefgarage beginnen. Vor Ort werden Sorgen laut, wie sich die Verkehrsströme künftig regeln lassen.

Von Ellen Draxel

Die Baugrube ist fast fertig ausgehoben, in einigen Monaten sollen auf dem Gelände des ehemaligen Karstadt am Nordbad die Rohbauarbeiten beginnen. Man sei im Zeitplan, sagt Stefan Pfender, Gesellschafter der Ariston GmbH. Er und Dieter Lorenz haben mit ihrem Immobilienunternehmen 2019 das Schwabinger Grundstück von Goldman Sachs erworben und wollen an dieser prominenten Ecke nun einen Geschäfts- und Bürokomplex errichten. Mit Markthalle und Geschäften im Erdgeschoss und ersten Untergeschoss. Mit bis zu 1000 Arbeitsplätzen auf den Büroflächen. Mit einer Kindertagesstätte. Und mit einer Orangerie und einem öffentlichen Wald oben auf dem Dach.

Auch der Innenhof des Gebäudes ist als "dicht bepflanzter Hain" mit großen Bäumen vorgesehen, inklusive Trinkwasserbrunnen, um keinen Konsumzwang zu generieren. Im Sommer 2025 soll das neue Gebäude an der Schleißheimer Straße 93 fertig sein. Schritt eins ist nun der Bau der dreistöckigen Tiefgarage, zu der auch hundert Anwohnerstellplätze gehören. Ein- und Ausfahrt sind an der Winzererstraße geplant, die Anlieferung für den Handel erfolgt ebenfalls von dieser Seite aus.

Der Karstadt hatte seinerzeit die Zufahrt an der schmalen Wormser Straße, die aus Investorensicht dafür aber ungeeignet ist. Stattdessen befindet sich an dieser ruhigen Ecke künftig der Kita-Eingang. Besucher und Kunden gelangen auf der Seite der Schleißheimer Straße in den Neubau. "Also alles schön verteilt", sagt Stefan Pfender. In seinen Augen ist die Verkehrssituation "unproblematisch". Zumal exakt diese Planung das Ergebnis des Wettbewerbs widerspiegele.

Eine Meinung, die Westschwabings Lokalpolitiker nur bedingt teilen. Bereits "zu Zeiten des Wettbewerbs", argumentieren sie, habe es "Diskussionen zu Verkehrskonzepten anlässlich der 1000 Arbeitsplätze" gegeben. Aspekte wie Fußverkehrsströme, Abstellmöglichkeiten und die Aufenthaltsqualität gehörten erfasst und besprochen. Der Bezirksausschuss bittet deshalb Investor und Verwaltung um einen Termin vor Ort - "vor der Fertigstellung des Gebäudes und der Wiederherstellung der umliegenden Verkehrsflächen".

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