Promi-Tipps für München und die Region:Die Woche von Luise Kinseher

Promi-Tipps für München und die Region: Stade Zeit sieht anders aus: Die Kabarettistin Luise Kinseher ist gerade mit ihrem aktuellen Programm "Mamma Mia Bavaria" auf Tour.

Stade Zeit sieht anders aus: Die Kabarettistin Luise Kinseher ist gerade mit ihrem aktuellen Programm "Mamma Mia Bavaria" auf Tour.

(Foto: Martina Bogdahn)

Die Kabarettistin freut sich in der Woche von 6. bis 12. Dezember ganz und gar nicht auf den Nikolaus. Dafür aber auf Lektüre von Friedrich Ani, Stofferl Wells neues Album und Apfelmaultaschen.

Gastbeitrag von Luise Kinseher

Was auf einer Schwabinger Kleinkunstbühne begann, ging als Mama Bavaria beim Starkbieranstich auf dem Münchner Nockherberg weiter. Als erste Frau durfte die Kabarettistin Luise Kinseher die Fastenpredigt halten und die anwesenden Politiker derblecken. Auch nach ihrem Abschied dort macht sie weiter in ihrer Paraderolle als Landesmutter. Zurzeit tourt sie mit ihrem aktuellen Programm "Mamma Mia Bavaria" durchs Land und hat mit "dreizueins" nun auch eine neue Show im Bayerischen Fernsehen. Die Produktion allein hat ihr schon mal sehr viel Spaß gemacht.

Montag: Kasperl statt Krampus

GERMERING: Dr. Döblinger's Kasperltheater

Eine großartige Alternative für den pandemiebedingt ausfallenden Nikolaustag: Dr. Döblinger's geschmackvolles Kasperltheater.

(Foto: Leonhard Simon)

Heute ist Nikolaus! Für mich als Kind ein Tag des Grauens: Ein roter Riese mit Wattebart in Begleitung eines gruseligen Gesellen namens Krampus brachte Mandarinen und nörgelte an mir rum. Danach musste ich auch noch "Danke, Heiliger Nikolaus" sagen. Für was? Für die Angst? Die Beschimpfung? Von Mandarinen bekam ich das Würgen! Deshalb widme ich diesen Montag allen geschundenen Kinderseelen. Liebe Kinder, ihr braucht unbedingt die CD: "Nenn mich nicht mehr Häselein" von "Café Unterzucker" und natürlich alle Kasperl-CDs von "Dr. Döblingers geschmackvolles Kasperltheater". Damit kommt ihr gut über die Runden, bis ihr erwachsen seid und sogar darüber hinaus.

Dienstag: Spannendes von Friedrich Ani

01 09 2017 Berlin Prenzlauer Berg Friedrich Ani Autor für u a Kriminalromane *** 01 09 2017 Ber

Friedrich Ani bekam dieses Jahr den Grimme-Preis für das beste Drehbuch im Film "Wir wären andere Menschen".

(Foto: Sabine Gudath/imago)

Ich habe immer noch nicht den neuen Kriminalroman von Friedrich Ani gelesen. In "Letzte Ehre" steht eine bislang eher unbekannte Romanfigur von Friedrich Ani im Mittelpunkt, die Münchner Oberkommissarin Fariza Nasri. Viele sagen, die Figur hätte großes Potenzial für eine neue Krimi-Kultfigur. Wer sich noch mehr für Ani interessiert, kann sich in der ZDF-Mediathek den Film "Wir wären andere Menschen" mit Matthias Brandt in der Hauptrolle ansehen. Der Film basiert auf Anis Erzählung "Rupert". Zusammen mit seiner Frau Ina Jung bekam er in diesem Jahr den Grimme-Preis für das Drehbuch. Und wer mag, sollte auch seine Gedichte lesen.

Mittwoch: Eingerollte Köstlichkeiten

EU schützt Schwäbische Maultasche

Die Maultasche ist nicht nur salzig eine Köstlichkeit - besonders lecker ist sie auch in süßen Varianten, zum Beispiel als Apfelmaultasche.

(Foto: Norbert Försterling//dpa)

Als es noch keine vegetarische Küche gab, sagte man Mehlspeise. Bei uns zu Hause gab es fast täglich Mehlspeisen: Pfannkuchen, Gebackener Reis, Reiberdatschi oder Apfelmaultaschen. Und genau die mache ich mir heute: Kartoffelteig aus 1 Kg mehligen Kartoffeln herstellen, diesen in zehn Teile teilen, jeweils dünn ausrollen und nacheinander mit 400 g Apfelscheibchen belegen, Zucker und Butterflocken darüber geben und die Teiglinge mit der Füllung zu einer Rolle formen. In eine gebutterte Reine nebeneinander schlichten, Butterflocken und 200 g Sahne darüber verteilen und 45 Minuten bei 180 Grad im Ofen goldbraun und knusprig backen! Ein Traum! In Teig eingerollte Köstlichkeiten sind wie eine liebevolle Umarmung. Das ist so wichtig besonders in Zeiten des Abstands.

Donnerstag: Neue Kabarettshow

Endlich ist es soweit. Einschalten: Heute Abend um 21 Uhr im Bayerischen Fernsehen: Meine neue Kabarettsendung "dreizueins" startet! Ich habe Gerburg Jahnke und Constanze Linder zu Gast. Wir setzen uns in unseren Kabarettnummern und Talks mit den Widrigkeiten der Digitalisierung satirisch und humorvoll auseinander. Nur wir Frauen? Nein, später kommt noch ein unfassbar gutaussehender, charmanter, kluger und sexy Mann dazu; kurz: einer, der zu uns passt. Doch wer das ist, verrate ich nicht, da müsst ihr schon selber schauen! Sicher ist, es wird eine richtig gute, lustige Show mit großartigen Gästen.

Freitag: Spielt mir den Blues

Christoph Well, 2010

Auf seinem neuen Album hat Stofferl Well Musiker wie Helge Schneider, Ringsgwandl oder "Die Toten Hosen" zusammengebracht und sie den Blues spielen lassen.

(Foto: Robert Haas)

Das wahrscheinlich älteste Indie-Label der Welt, "Trikont", ist mein absolutes Lebenselixier. Hier erlebe ich immer wieder neue musikalische Überraschungen, Irritation und Inspiration. Die neueste CD "Open Harp Blues" ist wieder der absolute Wahnsinn: Der geniale Stofferl Well hat eine ganze Weltmacht kongenialer Musiker zusammengewirbelt und sie den Blues spielen lassen. Unfassbar gut! Mit dabei sind Helge Schneider, Die Toten Hosen, Ringsgwandl, Willy Michl, La Brass Banda, Konstantin Wecker, Zither-Manä und Herbert Pixner. Eine Benefiz-Produktion für das "Salam Herzchirurgie-Zentrum" der Emergency-Switzerland-Foundation im Sudan. Keiner der Beteiligten verdient mit dem Album Geld, alles wird gespendet. Das beste Weihnachtsgeschenk.

Samstag: Filmstart mit Hindernissen

Kinostart - 'Weißbier im Blut'

Filmszene aus "Weißbier im Blut": Sigi Zimmerschied als Kommissar Kreuzeder und Brigitte Hobmeier als Polizeipsychologin Dr. Carmen März.

(Foto: dpa)

Ich kann mich noch gut an den Start in den ersten Lockdown erinnern. Wir drehten gerade im Bayerischen Wald den Kinofilm "Weißbier im Blut". Mit Sigi Zimmerschied in der Hauptrolle, ich ebenfalls in tragender Funktion als Kellnerin Gerda Bichler. An einem freien Tag rannte ich in unserem Crew-Hotel gegen eine Glastür und brach mir zweimal das Nasenbein, am nächsten Tag Abbruch der Dreharbeiten wegen der Pandemie, im Supermarkt war das Klopapier aus. Mit meiner gebrochenen Nase und einem blauen und verschwollenen Gesicht fuhr ich nach München zurück und verbarrikadierte mich in meiner Wohnung. Alles fühlte sich an wie eine Vollbremsung. Doch irgendwann wurde es wieder Sommer, und wir durften "Weißbier im Blut" zu Ende drehen, dieses Jahr lief er in den Kinos. Wer ihn verpasst hat und noch gerne sehen möchte, er findet sich jetzt auf Prime Video.

Sonntag: Entschleunigung in Bildern

Mich durch "Alpha-retro" in der BR-Mediathek zu streamen, gehört neuerdings zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Hier entdeckt man wahre Filmschätze. Kennt Ihr das Bauern-Omelette von Franz Ruhm? Ja, auch in den Fünfzigerjahren gab es schon Kochsendungen. In Echtzeit und schwarzweiß eine Form der Entschleunigung, die das Fernsehen ansonsten nicht zu bieten hat. Und wenn Ihr schon dabei seid, schaut Euch den Film "Altmünchen wie Du es nicht mehr kennst" aus dem Jahr 1961 an. Auch damals verabschiedete man sich schon von den alten Zeiten, das hört nie auf und relativiert so manche Schwierigkeit im Hier und Jetzt.

Seit 2010 kennt wohl jeder Münchner Luise Kinseher. Auf dem Nockherberg durfte die Kabarettistin zum ersten Mal in ihrer Rolle als Bavaria die Politiker derblecken. Seitdem ist sie nicht mehr aus der deutschen Kabarettszene wegzudenken. Aufgewachsen im niederbayerischen Geiselhöring, studierte sie Germanistik, Theaterwissenschaften und Geschichte in München und schloss mit einer Magisterarbeit über den bayerischen Kabarettisten Sigi Zimmerschied ab. Bis 1998 war sie Ensemblemitglied an der Iberl-Bühne in Solln. Fürs Fernsehen entdeckt wurde sie von Regisseur Franz Xaver Bogner, der sie als Volksschauspielerin in seinen Fernsehserien "Café Meineid" und "München 7" besetzte. Die Wahlmünchnerin wurde mit zahlreichen Preisen geehrt, darunter dem Bayerischen Kabarettpreis. Nach ihrem Rücktritt als "Mama Bavaria" ist sie mit ihrem aktuellen siebten Programm "Mamma Mia Bavaria" auf Tour und moderiert von Donnerstag, 9. Dezember, an einmal im Quartal die neue Talksendung "dreizueins" im Bayerischen Fernsehen.

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