Bundestagswahl 2021:Motivierter Nachwuchs

Bundestagswahl 2021: Seija Knorr-Köning ist die einzige interne Bundestagskandidatin der SPD im Münchner Westen.

Seija Knorr-Köning ist die einzige interne Bundestagskandidatin der SPD im Münchner Westen.

(Foto: Julian Schulz)

Die Jusos wollen Vorreiter im Wahlkampf der SPD sein

Von Heiner Effern

Egal ob die Jusos in der Stadt zurück oder nach vorne blicken, sie fühlen sich gerade ziemlich gut. Das liegt an der neuen Rolle, in der sie sich sehen. Der Münchner Vize-Vorsitzende Benedict Lang zitierte dabei den Bundesvorsitzenden Kevin Kühnert: Die Jusos stünden nun nicht mehr am Spielfeldrand der SPD und riefen irgendetwas rein, sondern sie spielten mit. Die Zeit des "Steinchen-Schmeißens" von draußen sei vorbei, hieß es weiter in einem digitalen Rück- und Ausblick, zu dem die Jugendorganisation der SPD geladen hatte. Lange Zeit sahen die Jusos im Werfen ziemlich großer Brocken auf die eigene Mutter eine ihrer Hauptaufgaben. Doch mittlerweile schwächelt diese so sehr, dass die Jungen sie eher mitziehen wollen als kritisieren.

Einen Stadtrat und zwei Stadträtinnen sowie mehr als 20 Mitglieder in den Bezirksausschüssen können die Jusos dafür nach der Kommunalwahl vorweisen. Während die SPD massiv einbrach, konnten sie ihr Ergebnis aus 2014 zumindest halten. Und auch der Ausblick auf das Wahljahr 2021 motiviert den Nachwuchs. Im Münchner Westen können die Jusos wohl erstmals seit sehr langer Zeit wieder eine Kandidatin aus ihren Reihen in eine Bundestagswahl schicken. Die 26 Jahre alte Seija Knorr-Köning ist die einzige interne Kandidatin der SPD für den Wahlkreis.

Die soziale Gerechtigkeit soll das große Thema der Jusos in der Bundestagswahl werden. Nicht neu, aber so dringend nötig wie eh und je, versichert Knorr-Köning. Die Jusos sollten im Team wieder die Vorreiter im Wahlkampf der SPD werden. Wichtig ist Knorr-Köning und ihren Mitstreitern, dass sie sich von der Stimmung in der SPD nicht runterziehen lassen wollen. "Wir wollen uns nicht an der Abwärtsspirale abarbeiten, sondern positiv nach vorne blicken", sagte der Münchner Vize-Vorsitzende Lang. Möglichst viele der Jusos sollen bei der Bundestagswahl an den Haustüren der Münchner klingeln. Bei der SPD seien zuletzt doch noch viele an Infoständen gestanden, und auch mit der Umstellung aufs Digitale habe es bei der Kommunalwahl ziemlich gedauert, kommt doch noch leichte Kritik. Doch solche Gedanken wollen die Jusos jetzt nicht mehr "als Kampfansage", sondern als "Angebot" an die SPD verstanden wissen. Die neue Rolle lässt grüßen.

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