Musik in München:Ein Chor für alle Fälle

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Einmal im Monat treffen sich Jens Junker (rechts) und Ian Chapman mit dem "Go Sing Choir". Nun soll es wöchentliche Proben geben. (Foto: Sebastian Gabriel)

Jens Junker leitet erfolgreich den "Go Sing Choir", einen Chor ohne festes Ensemble. Nun hat er eine weitere Gesangsgruppe gegründet. Mitsingen soll aber weiterhin jeder können.

Von Michael Bremmer

Am Ende hat vielleicht doch das Verbindliche gefehlt, das Regelmäßige, das Vertrauensvolle, damit aus Bekannten Freunde werden können. Alles, was einen normalen Chor ausmacht - eine feste Gruppe, regelmäßiges Proben - hat Chorleiter Jens Junker mit seinem Go Sing Choir infrage gestellt. Nun soll doch ein mehr oder weniger normaler Gesangsverein daraus werden.

Die Idee ist außergewöhnlich: Einmal im Monat trifft sich der Go Sing Choir im Strom Club, um innerhalb von einem Abend ohne Vorkenntnisse einen Popsong einzustudieren. Kommen darf jeder, ganz egal, wie gut man singen kann. Am Ende hört sich das Lied nahezu perfekt an. Im nächsten Monat kommt das nächste Lied an die Reihe, interpretiert wird es meist von neuen Sängerinnen und Sängern. Jetzt soll ein zusätzlicher Chor entstehen. "Mir haben so viele Sängerinnen und Sänger vom Go Sing Choir gesagt, dass sie gerne mit mir regelmäßig singen wollen, dass ich das jetzt angehe", sagt Junker. Quasi einen Go Sing Choir Choir - so der Arbeitstitel.

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Gerade ist Junker dabei, eine Bar oder einen Club zu suchen, in dem der neue Chor jeden Mittwoch proben und anschließend noch zusammensitzen kann. Hört sich nach einem normalen Chor an, die in München nach wie vor einen großen Zulauf haben, an die 300 soll es geben. Normal? Hier widerspricht Junker. Es soll ein niedrigschwelliger Chor werden, "bei dem jeder mitmachen kann und zu dem auch immer Neue dazustoßen können", erklärt er. Im Gegensatz zum bisherigen Konzept erhofft er sich aber eine Regelmäßigkeit. Alleine schon, um nicht wieder jeden Abend bei null anfangen zu müssen. Gemeinsam mit seinem Gitarristen Ian Chapman wird er mit dem Repertoire vom Go Sing Choir anfangen. Er wolle "mehr in die Tiefe gehen", die Lieder so einüben, "dass man alle Töne trifft". Auch will er ein Repertoire aufbauen, um auch mal auftreten zu können. Schon heute gibt es eine Facebook-Gruppe des Go Sing Choirs mit 756 Mitgliedern.

In der Gruppe kann man den Wunsch nachlesen, sich jenseits des Monatssingens regelmäßig zu treffen, um sich besser kennenlernen zu können. Auch kam schon die Frage nach Merchandise-Produkten auf. Spätestens, wenn erste Auftritte anstehen, wird darüber wieder diskutiert werden.

© SZ vom 22.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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