Kaffee ist ein Getränk - aber man kann mit ihm auch malen, findet zumindest Lena Rappert, 22. "Mit Kaffee mache ich hauptsächlich Schattierungen - so bekommt die Leinwand einen alten Touch", erklärt Lena in ihrem Atelier. Das befindet sich in einem selbstausgebauten Schiffcontainer auf dem Bahnwärter-Thiel-Gelände. Diesen teilt sie sich mit ihrem Kollektiv "Followthemango".
"Seit Jahren habe ich ein Skizzenbuch, das verwende ich mal mehr mal weniger. Dabei habe ich es aber immer", erzählt Lena. Genauso wie einen Stift. Mit Bleistift, Bundstiften oder mit Finelinern hält Lena Eindrücke und Ideen in ihrem Skizzenbuch fest. Manchmal malt sie auch mit Acrylfarben - sowie bei dieser Dracula-Figur.
Lena mischt ihre Farben selbst an. Am liebsten Öl und Acryl. "Bei Bildern, die ich farbig mache, sehe ich schon von Anfang die dazugehörigen Farben", erzählt sie. Malen mit Farben ist für Lena auch eine Art, ihre Gefühle auszudrücken. "Wenn ich male, fällt es leichter über schwierige Themen zu sprechen, und das möchte ich gerne an andere Leute weitergeben. Und ihnen so damit weiterhelfen können", erzählt Lena weiter.
Am Fensterbrett in Lenas Atelier steht ein Linoleumdruck, der von zwei Tonköpfen gehalten wird. Darauf sind Pilze und eine wilde Waldlandschaft zusehen. "Linoleumdrucke oder Kunstwerke aus Ton mache ich erst seit Kurzem", erzählt Lena. Zudem probiert sie auch neue Kunstformen wie Siebdruck oder eine Stempeltechnik aus.
Lenas Traum ist es, Kunstworkshops zu geben. Vor allem für junge Leute. "Es ist egal, ob man schon malen kann, es geht einfach darum, Farbe auf die Leinwand zu bringen und ein Gefühl dafür zu bekommen, dass aus Farbe und Papier immer irgendetwas entsteht", sagt die Münchnerin. Einfach experimentieren - so wie sie das selbst gerade macht.
Lena ist ein Fan von "Rick and Morty" - deswegen hat sie Rick auch ihn ihrem Skizzenbuch verewigt. "Ich wollte einfach mal einen Rick realistisch darstellen", sagt sie.