Münchens junge Kreative:"Für mich ist es ein schöner Gedanke, die Natur mit einzubeziehen"

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(Foto: Stephan Rumpf)

Wo arbeiten Münchens junge kreative Köpfe? Wir haben sie an ihren Arbeitsplätzen besucht und ihnen über die Schulter geschaut. Heute: Anna Grebner

Von Sarah Zapf, München

Anna Grebner hat sich einen Traum verwirklicht. Ihr Malatelier ist ein kleines helles Holzgartenhaus nahe eines Parks, das gerade so viel Platz für ihre Staffelei, die vielen Farben und Malutensilien bietet. "Im Sommer war das Gartenhaus meine Oase. Ich bin hier dann ganz alleine, ab und zu kommt die Katze vorbei. Früh mit dem Kaffee barfuß durch das nasse Gras zu laufen ist für mich ein Geschenk", sagt Anna.

(Foto: Stephan Rumpf)

Als Anna die Bewerbungsmappe einer Freundin für die Kunstakademie in der Hand hielt, war sie von der Haptik der Kunstwerke fasziniert. "Es war, als hätte ich eine Mauer durchbrochen. Ich habe gemerkt, das ist es, was ich machen möchte", sagt Anna. Bei ihrer Aufnahmeprüfung hat sie sich mit dem menschlichen Skelett beschäftigt - Tod und Leben, Exist und Exit.

(Foto: Stephan Rumpf)

Vergangenes Jahr wollte Anna nach Japan, um sich einen Sumo-Kampf anzuschauen. Dann kam Corona und die weitere Reise wurde abgesagt. Die besonderen Bewegungen der japanischen Ringer mit ihrer eigentümlichen Art sind seither Teil ihrer Muskelstudien und Arbeit. Zeichnungen aus Anatomiebüchern haben ihr dabei geholfen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Das satte Grün des umliegenden Gartens mit allen Blumen und Gewächsen begleitet den Malprozess. Anna möchte in der Zukunft verstärkt mit natürlichen Farben experimentieren. Mit Holunder aus dem Garten und Roter Bete hat sie es schon versucht. "Für mich ist es ein schöner Gedanke, die Natur mit einzubeziehen."

(Foto: Stephan Rumpf)

Anna hat ihr Atelier mit persönlichen Gegenständen geschmückt. An den Wänden hängen mitgebrachte Poster und Postkarten von ihren Reisen. Auf den Regalbrettern stehen Pflanzen und getrocknete Sommerblumen. Daneben ragen unzählige Pinsel aus diversen Bechern und Gläsern heraus. Anna zeigt auf einen langen Pinsel mit weißen Härchen. Mit dem hat schon ihre Mutter vor vielen Jahren in dem Gartenhaus gemalt.

(Foto: Stephan Rumpf)

Für Anna bedeutet Kunst die Möglichkeit, etwas zu sagen. Das sei ein Geschenk. In dem Bild auf der Staffelei sind mehrere ineinanderfließende, bewegte Körper zu sehen. "Die roten und blauen Tönebringen wir oft mit Himmel und Hölle in Verbindung." Das Grundthema des Bildes: Dass wir Menschen das Paradies auf Erden haben, aber es uns zur Hölle machen.

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