Da ist der aus Polen stammende jüdische Uhrmacher Abraham Rosner, der nach seiner Entlassung aus dem Konzentrationslager Dachau in München landete. Allein, ohne Heimat, seine Familie im Holocaust ermordet, wurde ihm hier 1946 sein Antrag zur Neueröffnung eines Uhrmachereibetriebs bewilligt. Obwohl er sich mit dem Gedanken an Auswanderung zu tragen schien, blieb er schließlich doch in der bayerischen Landeshauptstadt, wo er erneut heiratete, Synagogen-Diener in der Betstube in der Schulstraße wurde und seinen Betrieb - zuletzt am Rindermarkt angesiedelt - bis zu seinem Tod im Jahr 1982 führte.
Displaced Persons in München:Heimatlos gestrandet
Der ukrainische Künstler Jacques Hnizdovsky zeigt auf seinem Gemälde "Displaced Persons" das beengte Leben im DP-Lager im oberbayerischen Weyarn. Er emigrierte 1949 über München in die USA.
(Foto: Florian Peljak)Zwei Ausstellungen im Jüdischen Museum und Stadtmuseum widmen sich den sogenannten Displaced Persons, die es nach dem Zweiten Weltkrieg nach München verschlug - und die zeitweise bis zu 20 Prozent der Stadtbevölkerung ausmachten.
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