Jüdische Firmeninhaber in München:Enteignet, deportiert, ermordet

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Eine der Münchner Institutionen vor dem Zweiten Weltkrieg: das Bekleidungshaus Isidor Bach, später Konen und heute Breuninger, hier im Jahr 1931. (Foto: privat)

Sie wurden ausgeplündert, bis sie nichts mehr hatten, und konnten oft nicht einmal ihr Leben retten: Ein neues Buch zeigt, wie brutal die Nationalsozialisten jüdische Unternehmer gedemütigt und enteignet haben.

Von Wolfgang Görl

Leopold Fraenkel, ein im Januar 1867 geborener Sohn eines jüdischen Leinenweberei-Besitzers aus Biblis, gründete 1892 ein Leinenhaus in der Theatinerstraße in München. Das Geschäft in bester Innenstadtlage florierte, Fraenkel etablierte sich in der bayerischen Hauptstadt. 1909 heiratete er Charlotte Rothschild, Tochter eines jüdischen Metzgers. Als die Nazis an die Macht kamen, gerieten die Fraenkels wie alle Juden im Reich in die Terrormaschinerie der braunen Diktatur. Demütigungen, Ausgrenzung, Entrechtung, Plünderungen, Raubzüge – eine Kette an Grausamkeiten, an deren Ende die Gaskammern oder Erschießungskommandos standen.

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