Jüdisches Leben in der Stadt:Die Macht der Angst

Lesezeit: 4 Min.

Die Ohel-Jakob-Synagoge auf dem Sankt-Jakobs-Platz am Tag nach dem Anschlag. (Foto: Robert Haas)

Viele Jüdinnen und Juden in München fürchten um ihre Sicherheit, verspüren ein permanentes Gefühl der Bedrohung. Zugleich wollen sie sich nicht einschüchtern lassen – und warnen vor einer Pauschalisierung ihrer muslimischen Mitmenschen.

Von Bernd Kastner

Mirjam Zadoff ist gerade auf der Rückreise aus dem Urlaub, erzählt sie. Auf einer Fähre erfuhr sie am Donnerstag, was in München geschieht, an dem Haus, das sie leitet. Das NS-Dokuzentrum, direkt neben dem Generalkonsulat Israels gelegen, war das erste Ziel des jungen Angreifers. Zwei Schüsse gab er auf das Haus ab, eine Kugel traf eine Scheibe über dem Eingang, eine andere ging in die Drehtür. Erst am Freitag, als die Absperrungen weitgehend aufgehoben sind, ist alles zu sehen. Da ist das Dokuzentrum geschlossen, und Zadoff noch auf der Rückreise.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusAnschlagsversuch in München
:In dieser Stadt, an diesem Tag

Ausgerechnet am 5. September, genau 52 Jahre nach dem Olympia-Attentat, schießt ein Mann in der Nähe des israelischen Generalkonsulats in München um sich. Szenen aus einer erschrockenen Stadt.

Von Martin Bernstein, Florian Flade, Ulrike Heidenreich, Lena Kampf, Bernd Kastner, Andreas Salch, Ronen Steinke, Kassian Stroh

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: