Biergarten-Runde
Laufstrecke: Hirschgarten, Nymphenburg, Münchner Westen. Streckenlänge etwa dreieinhalb Kilometer bei einer kompletten Umrundung des Parks.
Start-Ziel: Egal, da es sich um eine Rundstrecke handelt. Der Einstieg ist überall möglich, zum Beispiel beim Biergarten. Die Richtung? Je nach Lust und Laune. Zu empfehlen ist die große Runde, also vom Eingang in Richtung De-la-Paz-Straße und auf dieser ein Stück auf dem Gehweg. Dann wieder links zurück in den Park und immer weiter auf dem äußeren Weg. Vorbei an den Spielplätzen bis zur Ecke Arnulfstraße, wo ein kleiner Teich ist, dann zurück zum Biergarten, am Park entlang und vorbei an der Schrebergartensiedlung. Schon ist die erste Runde geschafft, einfach je nach Kondition beliebig oft wiederholen. Ein guter Einstieg ist auch der Steubenplatz, dort gibt es eine Trambahn-Haltestelle. Wer will, kann natürlich auch auf den vielen Wegen und Pfaden kreuz und quer durch den Park rennen.
Warum diese Strecke? Weil man mitten in der Stadt und doch in einem großen Park ist. Der 40 Hektar große Hirschgarten ist Landschaftsschutzgebiet und bietet einen zum Teil bis zu 250 Jahre alten Baumbestand, dominiert von den imposanten Eichen, die im Sommer Schatten spenden. Es gibt aber auch großzügige Wiesenflächen, die für verschiedenste Freizeitmöglichkeiten genutzt werden können. Im Herzen des Parks gibt es eine Obstwiese mit Birnbäumen, Felsenbirnen und Walnussbäumen, Kastanien, Vogelkirschen, Ebereschen, Weißdorn und Birken. Sehenswert ist auch das Wildgehege am Biergarten, mit Dam- und Muffelwild (was man riechen kann), das gleichzeitig daran erinnert, dass 1870 im Auftrag des Kurfürsten Karl Theodor tatsächlich Edelhirsche ausgesetzt wurden, damit Adelige diese jagen konnten.
Bonus: Im südlichen Teil kann man den Hauptweg verlassen und eine Schleife um das Grillareal und den Skateplatz laufen, die gleichzeitig einen kleinen Anstieg beinhaltet - zum Auspowern durch einen kleinen Steigerungslauf geeignet.
Verschnaufpause: Nach mindestens drei Runden hat man sich das Recht erwirkt, sich - wenn es Jahreszeit und Wetter erlauben - auf einer Bank im Biergarten niederzulassen und sich ein Kaltgetränk nach Wahl zu Gemüte führen, möglichst isotonisch. Ralf Tögel
Querfeldein in der Stadt
Laufstrecke: Isar, zehn Kilometer.
Start-Ziel: Vom Maxwerk unterhalb des Maximilianeums über die St.-Emmeram-Brücke bis zur Luitpoldbrücke vorm Friedensengel.
Warum diese Strecke? Dieser Isarabschnitt wird nirgends von einer Straße oder Ampel unterbrochen, er ist fast auf den Meter genau zehn Kilometer lang und im Norden ist der Weg an schönen Tagen weniger voll als im Süden.
Bonus: Nach der Max-Joseph-Brücke links über den Zaun steigen und den Trampelpfad direkt an der Isar nehmen. Taugt nicht für schnelle Zeiten, bietet aber so etwas wie Querfeldeinfeeling mitten in der Stadt.
Verschnaufpause: Blick vom Isarwehr zurück auf München. Am besten im Sonnenuntergang. Martin Schneider
Am-Fluss-Lauf
Laufstrecke: Isar, zwischen acht und zwölf Kilometer.
Start-Ziel: Von der Alten Utting oder der mit Graffiti bedeckten Boazn "Zur Gruam" in der Lagerhausstraße die Isar auf der einen Seite entlang bis zur Marienklausenbrücke und auf der anderen Seite wieder hoch bis zur Brudermühlbrücke und zurück. Kann erweitert werden bis zur Großhesseloher Brücke - und auf anderen Wegen.
Warum diese Strecke? Weil sie so viele Varianten bietet, dass einem nie langweilig wird. Wer von der Lagerhausstraße über die kleine märchenhafte Brücke auf den Spazierweg, umgeben von hohen Bäumen und in Sichtweite der Isar, angekommen ist, kann quasi nichts mehr falsch machen. Egal, ob man den kleinen Pfad direkt am Flussufer oder den geteerten Weg weiterläuft: Solange man in Richtung Thalkirchen blickt und sich links hält, kann man den Flauchersteg nicht mehr verpassen. Kurz über den Steg, die Holztreppe runter, dann weiter zwischen Isar und Isarkanal, bis man zur Marienklausenbrücke kommt. Wer die längere, zwölf Kilometer lange Route wählt, läuft hier einfach weiter geradeaus bis zur Großhesseloher Brücke. Ansonsten: Über die Brücke rüber, links abbiegen (auch an dieser Stelle kann man rechts entlang und länger weiter traben), um auf der anderen Seite der Isar wieder zurück zu joggen. Vorbei am Tierpark Hellabrunn und kurz darauf entweder links, um über den Flauchersteg zurückzukommen, oder gerade aus bis zur Brudermühlbrücke und von dort in die Lagerhausstraße.
Bonus: Wer seine Trittfestigkeit trainieren will, kann einige Teile der Strecke auf Trampelpfaden oder Kieswegen direkt am Wasser entlangjoggen.
Verschnaufpause: Am besten auf dem Flauchersteg oder der Marienklausenbrücke. Von beiden kann man Menschen oder Fische und Enten beobachten, in die Ferne blicken oder mit geschlossenen Augen die Sonne genießen. Anna Dreher
Großstadt-Dschungel
Laufstrecke: Angerlohe im Münchner Westen, Länge variierbar.
Start-Ziel: An der Manzostraße zwischen Grundschule und Seniorenheim in den Wald einbiegen und dort den verschlungenen Pfaden folgen. Darauf achten, dass man wieder zurückfindet.
Warum diese Strecke? Die 40 Hektar große Angerlohe ist ein zauberhaftes Waldstück aus Eichen und Hainbuchen im nordwestlichen Stadtteil Untermenzing. Totholz wird nicht entfernt, vom Wintersturm entwurzelte Bäume liegen kreuz und quer herum. Es macht richtig Spaß, den kleinen Dschungel auf verwunschenen Pfaden zu erkunden, vor allem, weil sie ganz und gar nicht überlaufen sind. Wer es nicht ganz so abenteuerlich mag, nimmt einen der größeren Pfade, die geräumt werden. Vorbei kommt man an Teichen, in denen die Wechselkröte laicht. Deren Muster ist lustig grün-weiß. Wie Werder Bremen. Dann vorbei an kunstvoll von Kindern aufgebauten Zelten aus Ästen und an langen Baumstämmen, auf denen es sich bei Trockenheit wunderbar balancieren lässt. Aber Achtung: Wer vom Weg abkommt, hat schnell Hundehäufchen an den Joggingschuhen kleben.
Bonus: Wer noch mehr Wald will und einen See, der quert ganz im Norden die Ludwigsfelder Straße und läuft in die Allacher Lohe hinein. Dort krabbelt der Hirschkäfer, wächst das Lungenkraut - und auch ein Waldklassenzimmer gibt es. In diesem großen, selten gewordenen Auwald können dann eher die Marathonteilnehmer ihre Runden drehen.
Verschnaufpause: Die Parkbank am Waldspielplatz. Oder den Werder-Fröschen am Teich beim Laichen zuschauen. Sebastian Winter
Nah am Wasser
Laufstrecke: Westpark.
Start-Ziel: Entweder an der Ostseite oder im Westen, Haltestelle Baumgartnerstraße. Länge: Fünf bis sechs Kilometer.
Warum diese Strecke? Wer im Westpark unterwegs ist, der bekommt etwas geboten. Viel Grün, zwei Seen und ein weit gespanntes Netz an Wegen, aus denen sich immer neue Routen komponieren lassen. Der Park ist ein Relikt der Internationalen Gartenausstellung von 1983. Das sanfte Auf und Ab seiner Hügel sollte damals das Voralpenlandgefühl in die Stadt holen, inklusive alter Bauernhütten am Wegrand. Und weil im Ostteil noch chinesische Gärten und thailändische Buddha-Statuen stehen, ist ein Lauf durch den Westpark wie eine kleine Weltreise. Alleine ist man hier aber nie.
Bonus: Am See im Westen des Parks versammeln sich die Liebhaber von historischen Modellschiffen, die dann vorsichtig zu Wasser gelassen werden. Weil das die Enten und Gänse nicht so gerne sehen und ihr Revier verteidigen, kann man mit ein bisschen Glück richtige Wasserschlachten beobachten.
Verschnaufpause: Man muss sich im Griff haben auf dieser Strecke, denn die Verlockungen sind zahlreich, das Café "Gans am Wasser" führt einen formidablen Eisstand. Mit einem süßen Crêpe lassen sich die verlorenen Kalorien schnell wieder aufholen. Thomas Gröbner
Viele Wege führen ans Ziel
Laufstrecke: Forstenrieder Park, im Münchner Südwesten.
Start-Ziel: frei wählbar.
Warum diese Strecke? Eben deshalb. Auf einer Gesamtfläche von knapp 40 Quadratkilometern zwischen Solln, Pullach, Baierbrunn, Schäftlarn, Starnberg und Neuried ist der Einstieg überall möglich. Dank des eng verzweigten Wegenetzes ist von der schnellen Drei-Kilometer-Feierabendrunde bis zum ambitionierten Halbmarathon am Wochenende alles möglich (für Laufmuffel, pssst, sogar Radfahren). Rangierraum, um einander auszuweichen, ist ausreichend vorhanden. Aber Obacht: Im Forstenrieder Park kann es durchaus passieren, dass in der Abenddämmerung ein Reh den Weg des Läufers kreuzt. Und von den Wildschweinen im ehemaligen königlichen Jagdrevier gilt es tunlichst Abstand zu halten.
Bonus: Walderlebnispfad, Trimm-dich-Pfad, Keltenschanze, Preysingsäule - wer seine Runde sportlich oder kulturpädagogisch aufwerten will, findet im Park vielfältige Möglichkeiten, die auch jetzt nutzbar sind. Und im Eichelgarten einen Ort zur stillen Kontemplation. Einfach nur auf die Bäume schauen - und den Gedanken ihren Laufweg lassen.
Verschnaufpause: Das Forsthaus Kasten, tief im Nordwesten zwischen Gauting und Neuried gelegen, ist dank seines weitläufigen Biergartens ein beliebtes Familienausflugsziel und optimal für ein Belohnungs-Erfrischungsgetränk, wenn das Wetter gut und der Biergarten geöffnet ist. Johannes Schnitzler