Eine offensichtlich weltweite Störung von Computersystemen bei Fluggesellschaften, Banken und anderen von Informationstechnologie abhängigen Unternehmen wie Medienhäusern hat am Freitagvormittag auch in Deutschland für Aufregung gesorgt. Am Berliner Flughafen konnten über Stunden keine Maschinen starten oder landen; auch in Hamburg gab es Probleme bei einzelnen Fluggesellschaften.
München ist nach ersten Erkenntnissen von den Störungen kaum betroffen. Ein Flughafensprecher berichtete von einer Handvoll ausgefallener Verbindungen zu Flughäfen wie Berlin oder Amsterdam, deren Betrieb beeinträchtigt ist. In München selbst seien jedoch keine Probleme aufgetreten. Auch von anderen Stellen wurden keine besonderen Vorkommnisse gemeldet. Bei der Stadtsparkasse hieß es: „Die IT-Anwendungen laufen aktuell stabil.“ Und während in Schleswig-Holstein Krankenhäuser geplante Operationen für Freitag absagten, lief zumindest im städtischen Unternehmen München Klinik der Betrieb reibungslos, wie ein Sprecher bestätigte. Im Münchner Kreisverwaltungsreferat habe es am Morgen gelegentlich „Verzögerungen, aber keinen Ausfall“ gegeben, teilte eine Sprecherin mit.
Das Landratsamt München stellte den Kundenbetrieb am Freitag ein. Ein Netzwerkausfall habe dazu geführt, dass keine Fachverfahren vorgenommen werden können, etwa die Anmeldung von Kraftfahrzeugen bei der Zulassungsstelle.
Größere Einschränkungen gab es indes in der Privatwirtschaft, wie die Münchner Dax-Unternehmen Allianz, BMW und Siemens auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur bestätigten. „Die Störung konnte jedoch kurzfristig behoben werden“, sagte eine BMW-Sprecherin. Auch bei Siemens seien die Systeme schnell wieder angelaufen: „Wir haben schon seit Langem etablierte Notfallpläne“, hieß es dort; diese würden nun umgesetzt. Die Allianz berichtete von einem „größeren Ausfall“, der dazu geführt habe, dass sich Mitarbeitende nicht mit ihren Windows-Logins an den Computern anmelden konnten. Als Ursache verwies der Konzern auf seinen Provider Crowdstrike.
Was die weltweiten Probleme verursacht hat, ist zwar noch ungeklärt. Aber Medienberichten zufolge wurde als Auslöser ein Fehler in einem Programm-Update der amerikanischen IT-Sicherheitsfirma Crowdstrike vermutet. Crowdstrike sprach in einer Mitteilung an die Kunden von Problemen, wie die Technologie-Website „The Verge“ schrieb. Der Fehler bei Crowdstrike habe wiederum Software von Microsoft gestört, berichteten Medien wie der Finanzdienst Bloomberg. Der Software-Riese meldete zuvor Probleme mit seinem Cloud-Service 365.