Langsam tastet sich die Limousine vom Gewerbehof Giesing zur Aschauer Straße vor. Die burgundroten Vorhänge des Elektrowagens von "Hakim-I-Guraba Islamische Bestattungen" sind zugezogen. Zwei Männer, die ihm von einem Garagentor aus zugesehen haben, verschwinden darin, um wenig später auf der anderen Seite in einem weiß möblierten Büro wieder aufzutauchen. Ihr Chef folgt ihnen fünf Minuten später. Salih Güler, nachtblauer Anzug, weißes Hemd, hebt beim Eintreten entschuldigend die Hände. Er hat den Besuch warten lassen. "Viel los." Seit zwölf Jahren betreibt der Mann mit dem grau melierten Kinnbart ein islamisches Bestattungsinstitut, genau genommen sind es inzwischen drei. Würden es Sujet und Respekt zulassen, man müsste sagen: Das Geschäft brummt.
Muslime in München:"Und wenn es dem Islam nicht schadet, mach' ich das"
Mit seinem islamischen Bestattungsinstitut überführt Salih Güler Verstorbene von München in die ganze Welt. Seit Kurzem darf er sarglose Beerdigungen auch in Bayern organisieren. Was ihm dabei besonders wichtig ist - und wie er die Traditionen zusammenbringt.
Von Andrea Schlaier
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