München Impressionen:Ein Mahnmal in Regenbogen-Farben

Eine Gedenkstätte erinnert nun an die von Nazis ermordeten Homosexuellen - genau dort, wo früher das Schwulenlokal Schwarzfischer stand.

1 / 33
(Foto: Robert Haas)

31. Mai, Altstadt Knallbunte Platten ergeben ein Boden-Mosaik in der Fußgängerzone an der Dultstraße - genau dort, wo zur Nazizeit das Schwulenlokal Schwarzfischer stand. Die farbigen Flächen, inspiriert vom Regenbogen-Symbol der schwul-lesbischen Bewegung, sollen verhindern, dass die Verbrechen der Nazis an Schwulen und Lesben in Vergessenheit geraten. In zwei der Steine ist deshalb ein Dreieck eingelassen: ein rosafarbenes für die Schwulen und ein schwarzes für Lesben (im Bild rechts oben) - diese Zeichen mussten sie in den Konzentrationslagern tragen.

2 / 33
(Foto: Daniela Hierl/oh)

30. Mai, Tierpark Hellabrunn Die Ohren wirken riesig, die Bewegungen sind noch staksig. Kein Wunder: Auf den langen Beinen will das elegante Laufen erst gelernt sein. Am 21. Mai sind im Tierpark Hellabrunn zwei Elchbabys geboren worden. Die Zwillinge tragen die Namen Rico und Rocco, wiegen bereits je 20 Kilogramm und sind knapp 80 Zentimeter hoch.

3 / 33
(Foto: dpa)

26. Mai, Königsplatz No jokes with names, keine Witze mit Namen. So lautet ein kluger Ratschlag, den die US-Rocker von Aerosmith zumindest zum Ende ihrer Karriere ignorierten. "Aero-Vederci Baby" heißt die Abschiedstournee der Gruppe um Sänger Steven Tyler und Gitarrist Joe Perry.

4 / 33
(Foto: dpa)

Zum Auftakt der Abschiedstournee tritt die Band auf dem Münchner Königsplatz auf. Und es passte wirklich alles zusammen an diesem Abend: Traumwetter, Open-Air, ausverkauftes Konzert. Apropos ausverkauft.

5 / 33
(Foto: Catherina Hess)

Das haben die Besucher vor dem Konzert durchaus bemerkt. Eine lange Schlange hat sich vor dem Königsplatz gebildet. Aber wen stört das schon, wenn die Sonne scheint und man gleich Songs hört, die mit genauso so viel Energie wie zu Aerosmiths Anfangszeiten gespielt werden.

6 / 33
(Foto: dpa)

Die 45 Bühnenjahre merkt man Sänger Steven Tyler definitiv nicht an. Vielleicht wären da doch noch ein paar mehr Konzerte drin?

7 / 33
(Foto: Robert Haas)

26. Mai, Michaelibad Die Münchner Freibäder warten auf den Ansturm der Gäste - bisher war die Saison nicht überwältigend, das könnte sich nun zumindest für ein paar Tage ändern. Wo es den höchsten Sprungturm, die schönsten Liegewiesen oder die besten Becken für Schwimmer gibt - hier gibt's acht Tipps.

8 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

Auch an Eisbach, Isar und Seen wird es die Münchner an einem Sommer-Wochenende locken.

9 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

Am Milchhäusl, dem Mini-Biergarten am Eingang zum Englischen Garten, stehen die Leute Schlange, um sich mit Eis und/oder kühlen Getränken auszurüsten.

10 / 33
(Foto: Joerg Koch/ Tierpark Hellabrunn)

24. Mai, Tierpark Hellabrunn Der Sommer ist da. Punkt. Nach dem ziemlich aprilhaften April und der durchwachsenen ersten Maihälfte haben das manche so für sich beschlossen. Die dicken Jacken wurden verbannt, komme was wolle. Für Eisbärmädchen Quintana ist die Sache da etwas leichter. Es schneit nicht? Eis her! Die Sorte des Tages ist eine wilde Mischung aus Obst und Gemüse.

11 / 33
(Foto: Joerg Koch/ Tierpark Hellabrunn)

Ein gutes halbes Jahr ist Quintana inzwischen alt. Die ersten drei Monate verbrachte sie mit Mama Giovanna im Mutter-Kind-Haus, dann durfte sie nach draußen, in die Tundra-Anlage des Tierparks. Aber - an ihrem Blick sieht man, dass sie es schon längst gemerkt hat - es gibt noch viel mehr zu entdecken. Das Eisbärmädchen darf nun auch die Felsenlandschaft samt großem Pool erkunden.

12 / 33
(Foto: Joerg Koch/ Tierpark Hellabrunn)

Fast 50 Kilo wiegt Quintana inzwischen, neben Mama Giovanna sieht sie aber noch recht zierlich aus. Für die Tierpark-Besucher hat die neue Freiheit der Eisbären übrigens auch einen Vorteil: Im großen Pool gibt es eine Unterwassereinsicht, man kann den beiden also beim Baden zuschauen.

13 / 33
(Foto: N/A)

22. Mai, Polizeiinspektion in der Au Die Polizeiinspektion 21 in der Münchner Au hat ein neues Dienststellenmitglied: Mietzbert. Sein Aufgabengebiet: auf Strafzettel aufpassen. Vor einem halben Jahr hatte Mietzbert als Fundkatze den ersten Kontakt mit der Polizeiinspektion 21. Seitdem ist der Kater ein treuer Besucher des Reviers. Er ist zwar ein freiheitsliebender Freigänger, der jedoch zuverlässig vorbeischaut - aber nur, wenn "seine" Schicht Dienst hat.

14 / 33
(Foto: lukasbarth.com)

20. Mai, Leopoldstraße Eineinhalb Kilometer, mehr als 150 Aussteller - und Tausende Besucher. Auch heuer hat das Streetlife Festival die Innenstadt wieder zur Event-Zone gemacht, frei nach ihrem eigenen Motto, wieder Leben und ein bisschen Zauberei in die Stadt zubringen.

15 / 33
(Foto: lukasbarth.com)

Nein, hier wurde nicht die ganze Ludwigstraße gesperrt, um die neue sündteure Kollektion eines internationalen Modedesignerschnösels für die Fotografen in Szene zu setzen. Hier gab es vielmehr Secondhandkleider zu sehen, bei der Modenschau "Stoffwechsel" der Diakonia. Letzteres ist ein Beschäftigungsprojekt der evangelischen Kirche und der Inneren Mission, bei dem Menschen in schwierigen Lebenslagen oder mit anderen Benachteiligungen ein Job in einem Secondhandladen geboten wird. An diesem Wochenende durfte die Diakonia sich beim "Streetlife Festival" präsentieren.

16 / 33
(Foto: Marco Einfeldt)

20. Mai, Flughafen München Vor 25 Jahren ist der Flughafen München in nur einer Nacht von Riem ins Erdinger Moos gezogen. Grund genug, an diesem Wochenende bei den Family Days ausgiebig zu feiern. Neben historischen Maschinen konnten die Besucher auf mehr asl 30 000 Quadratmetern ihre Reaktionen im Flugsimulator testen.

17 / 33
(Foto: Robert Haas)

20./21. Mai, Theater für Kinder, Dachauer Straße Die Kleinen lieben es einfach: das Theater für Kinder in der Dachauer Straße. Sie fiebern mit ihren Helden mit (hier Christina Cuna als Gestiefelter Kater), versuchen ihnen mit lautem Geschrei aus vermeintlich gefährlichen Situationen zu helfen - und das seit nunmher 50 Jahren. So lange gibt es das Haus nun schon.

18 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

18. Mai, Schloss Nymphenburg Noch einen letzten Pinselstrich verabreicht Chefrestaurator Heinrich Piening der vergoldeten Nymphe, dann ist die Restaurierung des Prachtschlittens König Ludwigs II. aus dem Jahr 1878 vollendet. Zu sehen ist das extravagante Gefährt im Stil des Neo-Rokoko, mit dem der unglückliche König in der Umgebung von Schloss Linderhof und Hohenschwangau einsam durch die Landschaft brauste, im Marstallmuseum von Schloss Nymphenburg. Zu den Bewunderern des Prunkschlittens, den der Königliche Hofwagenfabrikant Johann Michael Mayer mit einer elektrischen Beleuchtung ausgestattet hat, zählt auch Cornelia Schmoll (links) von der Meitinger-Stiftung, welche die aufwendige Restaurierung finanziert hat. Das Gefährt ist ein Multifunktionsfahrzeug, das im Winter ebenso wie im Sommer zum Einsatz kam. Der Wagenkasten mit dem filigranen Schnitzwerk konnte sowohl auf ein Schlitten- als auch auf ein Wagengestell geschraubt werden. Die luxuriöse Ausstattung hatte ihren Preis. Hofwagenfabrikant Mayer kassierte für den "neuen blauen Prachtschlitten" 140 000 Mark und für das Wagengestell nochmals rund 118 000 Mark. Zum Vergleich: Ein kompletter Gutshof kostete damals rund 9000 Mark.

19 / 33
(Foto: Florian Peljak)

18. Mai, Glockenbachviertel Beschimpfungen und Übergriffe nehmen zu, berichten viele Schwule, Lesben und Transgender. Jedes Jahr nutzt die Szene den Internationalen Tag gegen Homo-, Inter- und Transphobie, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

20 / 33
(Foto: Florian Peljak)

Die Demo stand in diesm Jahr stark unter dem Eindruck des Angriffs auf den 30-jährigen Gregor P., der am vergangenen Wochenende krankenhausreif geschlagen wurde. Etwa 450 Teilnehmer zogen durch das Glockenbachviertel.

21 / 33
(Foto: oh)

17. Mai, Ohlmüllerstraße Eine Filmcrew dreht derzeit in der Au, Garderoben und die Kantine sind auf einem Parkplatz in der Ohlmüllerstraße aufgebaut. Just dort schießt plötzlich eine ordentliche Wasserfontäne in die Höhe. Brauchten die Filmleute künstlichen Regen für den Dreh? Oder eine Erfrischung, weil es so heiß ist an diesem Tag? Oder hat jemand von der Crew einfach aus Versehen eine Wasserleitung angezapft? Wie auch immer, die Scheiben sind jetzt zumindest sauber.

22 / 33
(Foto: Peter Kneffel/dpa)

13. Mai, Marienplatz Rund 7000 Katholiken haben auf dem Münchner Marienplatz einen Festgottesdienst zu Ehren der bayerischen Schutzpatronin Maria gefeiert. Die Messe zur Einführung des Festtages der "Patrona Bavariae" vor 100 Jahren wurde vom Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx zelebriert.

23 / 33
(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Marx ermutigte die Gläubigen, die Botschaft des Evangeliums in die Gesellschaft zu tragen, in die Kultur und Politik. Denn diese Botschaft sei stark und motivierend. Die Christen sollten Zeugen der Hoffnung und Zuversicht sein. Ihr Auftrag sei es, "nicht die Miesmacher der Nation zu sein, nicht die resignativen Truppen der Vergangenheit, sondern die Vorboten der Zukunft Gottes".

24 / 33
(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Der Rathausturm ragt hinter der Marien-Statue auf dem Marienplatz im Zentrum der bayerischen Landeshauptstadt in den blauen Himmel mit den weißen Wolken. Seit 1917 wird der Festtag zu Ehren der Gottesmutter in allen Diözesen gefeiert. Bayerns König Ludwig III. stieß ihn an, um sein Land im Ersten Weltkrieg unter den Schutz Marias zu stellen.

25 / 33
(Foto: N/A)

11. Mai, Tierpark Hellabrunn: Nun ist auch Orang-Utan-Dame Sitti wieder Mutter geworden. Am 22. April hat sie ein gesundes Jungtier zur Welt gebracht. Im Tierpark Hellabrunn leben aktuell nun drei Orang-Utan-Jungtiere. Sitti, die bekannt dafür ist, dass sie gern den Kontakt zu Besuchern sucht, geht noch immer gern nah an die Scheibe heran. Doch ihr kleines Baby - vermutlich ein Mädchen - versteckt sie dabei unter ihrem dichten Fell. Oft an ihrer Seite ist ihre achtjährige Tochter Isalie, die die Erziehung der beiden Jungtiere aufmerksam beobachtet. Einen Namen hat das Kleine noch nicht. Den darf der künftige Jungtier-Pate bestimmen. Orang-Utans sind vom Aussterben bedroht.

26 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

6. Mai, Lange Nacht der Musik: Am Samstag hat die Stadt zum 18. Mal die Lange Nacht der Musik gefeiert: 400 Mal Livemusik an etwa 100 Spielstätten haben die Veranstalter versprochen: in Bars und Kneipen, in Konzertsälen und wie hier in der Kirche St. Maximilians, in Konsulaten und Behörden. Die ersten Konzerte begannen am Nachmittag,

27 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

Der Abend ist warm, zum nächsten Konzert ist es nicht weit. Im Unionsbräu an der Einsteinstraße spielt eine Big Band, im Dreigroschenkeller an der Lilienstraße eine Coverband, im Sahaja Yoga Zentrum ums Eck wird indische Musik vorgeführt. Über allem aber thront der Gasteig, angestrahlt mit dem Logo der Langen Nacht der Musik. 25 Bands spielen an verschiedenen Orten im städtischen Kulturzentrum.

28 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

Cris Cosmo spielt mit seiner Band im Sitz der Gema an der Rosenheimer Straße. Die Gesellschaft für musikalische Aufführungsrechte hat in ihrem Eingangsbereich eine Bühne aufgestellt, am Tresen wird Bier verkauft. Draußen scheint noch die Sonne, der Raum ist vollverglast, die Musiker haben sich in kurze Hosen und Hawaii-Hemden geworfen, und manch einer, dem es drinnen warm geworden ist, schaut lieber von draußen dem Schlagzeuger über die Schulter.

29 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

6. Mai, Marienplatz: Was tut eigentlich so ein Oberbürgermeister den lieben langen Tag? Gut 24 000 Münchner hatten die Gelegenheit beim Tag der offnen Tür in der Stadtverwaltung genau das Dieter Reiter mal zu fragen.

30 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

Geöffnet waren verschiedene städtische Einrichtungen - von der Feuerwehr, dem Rathaus bis zur Stadtbibliothek. Beliebtes Fotomotiv: das Gästebuch Buch der Stadt München. Oder auch mal auf dem Rathausbalkom posieren, wie die Profis des FC Bayern nach dem Gewinn der Meisteschaft.

31 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

6.Mai, Königsplatz: Beim "Climate March" auf dem Königsplatz setzen sich 500 Menschen für "Divestment" ein, den Ausstieg aus Investitionen in fossile Energieträger.

32 / 33
(Foto: Stephan Rumpf)

Auf den Stufen der Propyläen tanzen Aktivisten in weißen Ganzkörperanzügen zu den Dub-Beats der Münchner Band Jamaram.

33 / 33
(Foto: Robert Haas)

1. Mai, Viktualienmarkt 34,5 Meter lang ist der Maibaum, der nun auf dem Viktualienmarkt steht. Ein Kran wuchtet ihn in die Höhe, die Musi spielt dazu und Hunderte Hände gehen in die Höhe, um Handyfotos zu schießen. Das Aufrichten des Baumes geht langsam - es zieht sich, könnte man sagen. Einmal wackelt er, die Menschen sagen "Aaaah" und "Ooooh", und zu dieser bedenklichen Phase passt das O-mei-Gesicht des Liesl-Karlstadts-Denkmals, das bloß wenige Meter neben dem Maibaum steht. Karlstadt schaut auch noch in eine andere Richtung, als wolle sie das Ganze nicht sehen. Aber natürlich passiert nichts, die Feuerwehr, die den Baum aufstellt, hat alles im Griff. Am Ende steht der Buam wie ein mächtiger Mikado-Stab kerzengerade auf dem Viktualienmarkt. Die Brunnenfigur von Karlstadts Kollegen Karl Valentin sieht fast zufrieden aus. Die Leute klatschen.

© SZ.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: