7. Januar, Stachus
Der Schnee lässt auf sich warten, und überhaupt tritt der Winter bislang so bescheiden auf, dass die natürlichen Gewässer keine Veranlassung sehen, zur Freude der Schlittschuhläufer zuzufrieren. Gottlob gibt es wenigstens den "Münchner Eiszauber" am Stachus, eine künstliche Eisfläche mit angeschlossener Wurstbraterei, die sportliche Bedürfnisse ebenso erfüllt wie kulinarische.
Mitunter sind dort schlittschuhtechnisch versierte Frauen zu sehen, die anmutige Pirouetten drehen, so rasant, dass einem vor Bewunderung die Wurst im Halse stecken bleibt. Doch es wagen sich - man muss das so hart sagen - nicht nur Könner aufs Eis. Nein, man sieht auch solche, die mit wackligen Beinen über die Fläche taumeln, bis sie schließlich, Opfer der Schwerkraft, auf der Nase liegen. Solche Sportsfreunde sind gut beraten, die Dienste der Eisbären in Anspruch zu nehmen, die Halt bieten, wenn das Gleichgewicht verloren geht. Für geübte Eisläufer kommen sie auch als Tanzpartner infrage, zumal sie modisch ganz auf der Höhe der Zeit sind. Lokalpatriotisch gesinnte Sportler schnappen sich selbstverständlich den Eisbären mit der schicken Lederhose.