An diesem Freitag eröffnet das höchste Hotel Münchens mit Panoramablick auf die Stadt und Ausblick bis zu den Alpen. Wo früher Pfanni seine Kartoffelsilos hatte, betreibt die aus Australien stammende Kette Adina künftig ein Gästehaus mit 234 Studios und Apartments, von denen jedes eine kleine Küche hat. Am Mittwoch sind noch Handwerker zugange, in den Fluren stapeln sich teils Kartons mit Lampen und Teppichreste, letzte Möbel werden geliefert, meist in Braun- und Naturtönen.
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Das Adina Hotel Munich befindet sich im Werk 4 des ehemaligen Industriegeländes hinter dem Ostbahnhof. Mit 86 Metern Höhe überragt es das gesamte Viertel. Die Etagen neun bis 24 sind für die Gäste des Vier-Sterne-Hotels reserviert, die für ein Zimmer mit Ausblick mindestens 139 Euro zahlen müssen. Dafür gibt es einen einmaligen Blick auf die Stadt und das benachbarte Riesenrad. Aus einigen Apartments lassen sich Schafe und Hühner beobachten, denn direkt neben dem Hotel befindet sich die Stadtalm, ein Naturprojekt auf dem Dach des Werk 3. Zimmernummern mit Piktogrammen weisen darauf hin, was es hinter den Türen durch die bodentiefen Fenster zu sehen gibt.
Einige der schmalen Fenster lassen sich sogar - untypisch für ein Hochhaus - öffnen; damit kein Unglück passiert, sind sie mit einem schwarzen Lochblech verblendet, das an die Rüttelbretter erinnern soll, mit denen Pfanni einst Kartoffeln sortiert hat. Bis in die Neunzigerjahre wurden im Werksgelände noch Kartoffeln zu Knödeln verarbeitet. Dann stand das Areal leer, bevor dort der Kunstpark Ost entstand. Heute finden sich im Werksviertel-Mitte Gastronomen, Firmen, Start-ups, Sportangebote, Kunst und Kultur. In ein paar Jahren soll direkt neben dem Adina-Hotel ein neues Konzerthaus stehen.
Bis dahin, so bleibt zu hoffen, hat sich der München-Tourismus vom Corona-Schock erholt. Im ersten Halbjahr 2021 zählten die Münchner Hoteliers 1,9 Millionen Übernachtungen, 2019 waren es im selben Zeitraum noch 8,3 Millionen.