München heute:Wie sich die Innenstadt verändert / Trickreich rechnen für den Stammstrecken-Spatenstich

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Hersteller von E-Autos drängen in die Innenstadt: Innerhalb des Altstadtrings gibt es schon rund ein Dutzend - und demnächst mit Fisker einen mehr. (Foto: Robert Haas)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Karin Kampwerth

Die Pandemie hat mich zur Online-Shopperin gemacht hat. Wobei sich, bevor ich hier Schelte beziehe, meine Rücksendequote wirklich im Rahmen hält. Selbst die Vorteile, sich Lebensmittel liefern zu lassen, habe ich inzwischen erkannt. Ich kaufe gezielter und damit weniger ein, ergo schmeiße ich auch weniger weg. Das schlechte Gewissen aber bleibt und meldet sich spätestens beim Bummel durch die Münchner City, wo sich das Angebot gerade sehr wandelt. Neben Alltagsgegenständen kann man in der Fußgängerzone nun Autos kaufen, was an sich schon absurd klingt, auch wenn es E-Autos sind.

Den subjektiven Eindruck hat das ifo-Institut bestätigt. Dessen Studie zum Konsum, der sich vom Zentrum in die Wohngebiete und Vororte verlagert, hat sich meine Kollegin Catherine Hoffmann näher angesehen (SZ Plus). Studien-Autor Simon Krause hat mit einem Forscherteam Mastercard-Daten ausgewertet und festgestellt, dass sich die Umsätze in der Münchner Innenstadt bei zehn Prozent unter Vorkrisen-Niveau eingependelt haben, während sie im Umland um 20 Prozent angestiegen sind. "Dauerhaft mehr Home-Office, aber auch mehr Onlineshopping stellen das Konzept der Innenstadt als reinen Einkaufs- und Arbeitsort infrage", sagt Krause. Logisch, für das Abendessen kauft man nun um die Ecke (oder beim Lieferdienst) ein und nicht mehr in der Nähe des Arbeitsplatzes. Und wer einen neuen Pullover braucht, schaut eher in der kleinen Boutique im Viertel vorbei, als dafür extra in die City zu fahren.

Umso mehr müssen sich die Händler in der Innenstadt einfallen lassen, damit die Kunden wieder gerne kommen. Ein dänischer Herrenausstatter serviert zum Beispiel in der Umkleidekabine Gratis-Drinks, und bei einem E-Auto-Händler in der Theatinerstraße kann man die Boliden aus der Perspektive des herabschauenden Hundes betrachten - dort werden auch Yogastunden angeboten.

Es gehe den Händlern darum, eine Wohlfühlatmosphäre zu erzeugen und Kunden wie gute Freunde zu begrüßen, stellt Claudia Reischl fest, die das Einzelhandelsteam von BNP Paribas Real Estate in München leitet. Die Lichter gehen in der Innenstadt aber noch lange nicht aus. "München ist noch immer weit vorn auf der Liste bei der Standortsuche, vor allem wenn es um Luxus geht", sagt Reischl.

DER TAG IN MÜNCHEN

Trickreich rechnen für den Spatenstich Bayerns Regierung konnte es mit dem PR-Auftritt für die zweite Stammstrecke nicht schnell genug gehen. Und im Bundesverkehrsministerium wurde Optimismus verordnet, obwohl es bei den Kosten frühzeitig deutliche Risiken gab - die aber weggerechnet wurden. (SZ Plus)

Grüne Gelassenheit Die Partei will mit den weitgehend gleichen Direktkandidatinnen und Direktkandidaten wie bei der vergangenen Landtagswahl der CSU das Leben schwer machen. Ein Bewerber hofft einem Minister das Mandat abzujagen, eine Stadträtin trifft auf ein Schwergewicht.

"Wir klatschen für alle" Winken, Jubelrufe und Süßigkeitenrationen: Tausende Marathonläufer sprinten durch die Stadt - und die Münchnerinnen und Münchner stärken sie vom Wegrand aus. Die Bilder.

"Es hat keiner gewusst, es wurde nicht thematisiert" Der Pink-Floyd-Mitgründer Roger Waters unterstützt die Israel-Boykottbewegung BDS und stellt sich hinter Putin. Eigentlich will München ihn deswegen nicht in städtischen Arenen auftreten lassen. Nun ist doch ein Konzert angekündigt - und die Politik überrumpelt. (SZ Plus)

Katastrophenszenario mit Linienbus In Planegg trainieren Rettungsdienste und Feuerwehreinsatzkräfte auf der Fürstenrieder Straße gemeinsam für den Ernstfall.

Die Sorgen der Gen Z und wie die Stadt sie ihnen nehmen will Die Sorgen bei vielen Jugendlichen wachsen. Vor allem bei denjenigen, die ohnehin wenig haben. Wie ein Projekt Mut machen will - damit sie entdecken, was in ihnen steckt.

Lastwagenfahrer an Autobahnparkplatz niedergestochen Die Polizei kann an der Raststätte Vaterstetten-Ost einen Tatverdächtigen festnehmen - er ist offenbar ein Kollege des Opfers.

MÜNCHEN ERLESEN

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Der Dachauer Architekt Jonas Baedeker baut bei sich zuhause ein Segelboot. In einem Jahr will er damit los - in Richtung Freiheit.

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:"Kraepelin hat die Psychiatrie in die Medizin geholt"

Der erste Direktor der Münchner Psychiatrischen Klinik, Emil Kraepelin, untersuchte akribisch die psychischen Auffälligkeiten seiner Patienten. Seine Kategorisierungen sind bis heute gültig.

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:Sag es laut

Das Queer Film Festival München zeigt Filme, verleiht Preise und veranstaltet Diskussionsrunden.

Von Josef Grübl

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