München heute:SPD nominiert Reiter als OB-Kandidat / Was die European Championships bringen

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Eine Leichtathletik-Europameisterschaft hat im Münchner Olympiastadion zuletzt im Jahr 2002 stattgefunden. Das Bild zeigt Heike Meissner beim 400-Meter-Hürdenlauf. (Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

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Von René Hofmann

München darf sich freuen. Im August 2022 werden Weltklasse-Leichtathleten, -Turner, -Radfahrer und -Ruderer in die Stadt kommen, um ihre Europameister zu ermitteln. Die European Championships sind eine noch recht junge Idee, 2018 gab es die Premiere in Glasgow und in Berlin. Das Konzept, ein halbes Dutzend sehr unterschiedliche Sportarten vom BMX-Radfahren bis zum Golf zusammenzuspannen, erschließt sich nicht sofort, hat aber Charme. Im Grunde sind die Championships eine Art Mini-Olympia, zu dem gut 4000 Athleten zusammenkommen und die Vielfalt dessen vorführen, was jenseits der populären Ballsportarten heute alles als Spitzensport definiert wird.

Neue Sportstätten müssen für das Spektakel nicht gebaut werden. Die Verträge, die mit seinen Veranstaltern geschlossen werden müssen, sind mit den Unterwerfungserklärungen, die das Internationale Olympische Komitee und die internationalen Fußball-Verbände den Ausrichtern ihrer Großereignisse diktieren, kaum zu vergleichen. Die European Championships sind groß, aber keineswegs gigantisch - und damit in der Gesamtschau für München vor allem eine Chance. Sie bieten eine Gelegenheit zu zeigen, dass die Stadt es ernst meint mit dem Anspruch, eine echte Sportstadt zu sein - auch jenseits des Fußballs.

1972 versammelte sich die Jugend der Welt zum größten Sportfest überhaupt in München. Für die Pflege dieses olympischen Erbes aber wurde seitdem nicht durchgehend viel getan. Mit den European Championships lassen sich nun zumindest einige Orte polieren: die Leichtathleten werden unter dem berühmten Zeltdach des Olympiastadions antreten, die Ruderer auf der inzwischen unter Denkmalschutz stehenden Regattastrecke in Oberschleißheim, deren teure Sanierung kürzlich erst beschlossen wurde.

Eine Gefahr aber gibt es. Sie lauert in den Kosten. Wofür die 100 Millionen Euro, die das Ereignis kosten soll, im Detail ausgegeben werden, ist noch vage. Teilen werden sich die Summe Bund, Freistaat und Stadt. Zudem muss die Olympiapark GmbH, eine Tochter der Stadt, mit 30 Millionen Euro in Vorleistung gehen. Der Spaß ist München also einen satten zweistelligen Millionenbetrag wert. Sollte bei den vielen Breitensportlern der Eindruck aufkommen, dass ihnen wegen dieser Ausgaben Unterstützung vorenthalten wird, wäre das kontraproduktiv. Dann würde den Championships die Basis entzogen, die es braucht, damit sie zu einem Erfolg werden: die Begeisterung der Sportinteressierten, die nicht nur Fußball sehen wollen.

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