München heute:Lehrerverband fordert engere Zusammenarbeit mit Psychiatern / 1,6 Milliarden Euro für Radwege

Gewalt gegen Kinder

Knapp fünf Prozent der Kinder und Jugendlichen werden mindestens einmal wegen einer Angststörung oder Depressionen behandelt.

(Foto: Nicolas Armer/dpa)

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Von Jakob Wetzel

Gerd Schulte-Körne ist der Chef der Münchner Uniklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie. In seinem Alltag werden er und seine Mitarbeiter mit Essstörungen und Lernproblemen konfrontiert, mit Depressionen und Angstzuständen. Und mit dem bayerischen Schulsystem.

Die Anforderungen und der Erwartungsdruck an den Schulen seien hoch, sagt der Psychiater. Das Belastungsgefühl der Kinder steige, "manche kommen damit nicht zurecht". Das sei ein Risikofaktor für psychische Erkrankungen. Und es gebe zwei Brüche in der Schullaufbahn: die Einschulung und den Übertritt auf eine weiterführende Schule. Beides bedeutet Stress für die Kinder. Und in beiden Phasen verzeichnen die Psychiater an der Uniklinik eine Zunahme psychischer Erkrankungen in einem Ausmaß wie sonst nur noch in der Pubertät.

Schulte-Körne hat beschlossen, dass er dem nicht nur zusehen will: Am Mittwoch hat er sich gemeinsam mit der Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands Simone Fleischmann ins Café Tambosi gesetzt, um Alarm zu schlagen. Der Lehrerverband stellt seit Jahren bereits das bisherige System infrage. Beide fordern, dass Schulen künftig stärker unter anderem mit Kliniken zusammenarbeiten sollen, zum Wohle der Kinder. Es klingt zunächst bizarr: Aber wenn es einen Zusammenhang gibt zwischen psychischen Erkrankungen und dem Schulsystem, dann braucht es an den Schulen nicht nur Lehrer, sondern auch Psychiater.

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