München heute:Am Schnellgericht menschelt's / Kreativ gegen den Leerstand

Lady Justice Statue Wooden Table Lady justice statue on the wooden table. 3d illustration.

"Das Leben in der bayerischen Justiz besteht aus Warten", sagt Richter Alexander Fichtl.

(Foto: Alexander Limbach/imago)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Susi Wimmer

Kennen Sie eigentlich noch das Königlich Bayerische Amtsgericht? Diese BR-Serie, in der vor Gericht die skurrilsten Fälle verhandelt wurden, von Bazis, Schwindlern und Erbschleichern. Wo der Amtsgerichtsrat August Stierhammer sein Monokel ins Auge klemmte, mal schimpfte und dann doch ein salomonisches Urteil sprach? Ja gut, ganz so geht es in München am Amtsgericht nicht zu. Aber irgendwie dann doch.

Das Amtsgericht sitzt an der Nymphenburger Straße und über drei Stockwerke verteilt wird in etlichen Sälen gleichzeitig Gericht gehalten. Als Reporterin fühlt man sich wie vor einem riesigen Adventskalender: Hinter jeder Tür steckt eine Geschichte. Das kann ein Autofahrer sein, der mit dem Handy telefonierte und behauptet, das sei ein Rasierapparat gewesen. Oder eine Körperverletzung, bei der das sicher nicht mehr ganz nüchterne Opfer eine Flasche über den Kopf gezogen bekam, und das dann beim Richter sagt: "Ja mei, i woaß des alles nimmer genau. I bin ja a no nie derschlagen worden!"

Es menschelt halt. Und im Gegensatz zum Landgericht, an dem die "härteren" Sachen verhandelt werden, findet man oft am Amtsgericht die kleinen Perlen. So war es auch bei meinem Besuch im Schnellgericht, wo einfache Sachverhalte am Amtsgericht zügig verhandelt werden können (SZ Plus). Da ging es um einen Joint mit Folgen, um einen älteren Herren und ein Gliss Kur Shampoo, um Schwarzfahrer und Zwillinge... Aber, lesen Sie selbst. Ach ja: Nahezu alle Verhandlungen an den Gerichten sind öffentlich. Schauen Sie doch einfach selbst mal vorbei!

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