Süddeutsche Zeitung

München heute:Prozess gegen "Gruppe S." / Datenprobleme bei Corona-Zahlen / Kini aus Isar gezogen

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Martin Bernstein

Gekreuzte Äxte, Wikingerhelme, Germanen-Gedöns: Selbst ernannte angebliche "Bürgerwehren" hätte man leicht für eine Lachnummer halten können. Die Sicherheitsbehörden haben diesen Fehler zum Glück nicht gemacht. Gruppen wie die "Soldiers of Odin" oder "Wodans Erben" sind nicht zum Lachen. Es sind Rechtsextremisten mit guten Verbindungen in die Naziszene. Und sie sind gefährlich.

Wie gefährlich, das zeigt sich jetzt. Am Dienstag beginnt in Stuttgart ein Terrorprozess gegen zwölf Angeklagte. Die meisten von ihnen kommen aus rechtsextremen Bürgerwehren. Auch ein Münchner ist unter ihnen. Wenn es stimmt, was die Ermittler ihnen vorwerfen, dann plante die Gruppe nicht weniger als Massenmord und anschließenden Bürgerkrieg. Dass sie nach ihrem "Endkampf" nach "Walhalla" einziehen wollten, mag nach neo-germanischem Maulheldentum klingen. Vor dem Hintergrund der Anklage ist es eine erschreckende Vorstellung.

Der Prozess gegen die mutmaßliche "Gruppe S." wird zeigen, wie real die Gefahr ist, die von vermeintlich bizarren Gruppen ausgehen kann. Er zeigt aber auch, wie der Staat dieser Gefahr begegnen kann, wenn Zivilgesellschaft und Sicherheitsbehörden rechtzeitig hinsehen. Und wenn gehandelt wird. Wenn indes zwölf Terrorverdächtige abgeurteilt werden, das Netzwerk ihrer Freunde, Helfer und Sympathisanten aber ungestört weitermachen kann, wie das bei "Wodans Erben" derzeit der Fall ist - dann ist die Gefahr noch nicht vorüber. Was wir über den Münchner Angeklagten und dessen rechtes Netzwerk wissen, haben meine Kollegin Lena Kampf und ich aufgeschrieben.

DAS WOCHENENDE IN MÜNCHEN

Datenprobleme bei Corona-Zahlen Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit steigt der Wert deutlich über die 100er-Marke. Das RKI gibt einen Wert von nur 94,4 an - und der ist ausschlaggebend für die aktuell geltenden Regelungen.

Polizei muss Gärtner- und Wedekindplatz räumen Jeweils um die 400 Personen befinden sich am Samstagabend auf den beiden Plätzen. In Pasing haben es die Beamten mit zahlreichen Jugendlichen am Bahnhof zu tun - und einer illegalen Dachboden-Party.

Feuerwehr zieht Kini aus der Isar Unbekannte versenken am Wochenende eine Büste von König Ludwig II. in der Isar. Nun sucht die Polizei nach den Tätern.

München muss bis zum 19. April liefern Die Uefa fordert München auf, die Zuschauerprognosen für die im Frühsommer geplanten EM-Spiele zu präzisieren - am liebsten so, wie in Budapest: Dort soll das Stadion komplett gefüllt werden.

MÜNCHEN ERLESEN

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