München heute:Der Sound des Sommers / Sexualkunde in der Schule

München heute: Wenn die Sonne früh sinkt, ist mitunter zu sehen, welche Vorlieben und Eigenheiten die Nachbarn haben. Wenn die Sonne brennt, ist es zu hören.

Wenn die Sonne früh sinkt, ist mitunter zu sehen, welche Vorlieben und Eigenheiten die Nachbarn haben. Wenn die Sonne brennt, ist es zu hören.

(Foto: Stephan Rumpf)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von René Hofmann

Treffer versenkt! Der Sommer kann durchaus überraschende Erkenntnisse bereithalten. Zum Beispiel, dass das Nachbarsmädchen Schiffe versenken entdeckt hat - und die zu Besuch gekommene Oma nun bei jeder Gelegenheit auf die Jagd nach Kreuzern und U-Booten gehen darf.

Die Hitze hat sich über die Stadt gelegt. Und weil die, so gut es geht, hinaus soll aus den Wohnungen, werden überall die Fenster und Balkontüren aufgerissen, was vielerorts dazu führt, dass aus dem Nebeneinander eher ein Miteinander wird. Im Winter, wenn die Sonne früh sinkt und die Lichter in den Wohnungen lange leuchten, ist mitunter oft zu sehen, welche Vorlieben und Eigenheiten das Gegenüber so hat. Im Sommer ist es zu hören. Zumindest dort, wo der Verkehr nicht eh immer alles übertönt oder die Häuser so weit auseinanderstehen, dass sich Frischluftschneisen zwischen ihnen hindurchziehen, was aber, weil so viele Menschen nicht nur im Sommer hier sein wollen, zunehmend seltener vorkommt.

Wo beim frühen Dämmern zu vernehmen ist, wie die ersten Stadtvögel dem Tag entgegenzwitschern, lässt sich mitunter auch ungewollt heraushören, wo der Morgen mit dem Druck auf die Leuchttasten einer Nespresso-Maschine begrüßt wird - und wo bei der Gelegenheit noch ein in die Jahre gekommener Teekessel pfeift. Welche Fortschritte der Klavierunterricht seit dem vergangenen Sommer bei den Zwillingen von nebenan erbracht hat. Woher die am Briefkasten zur Begrüßung stets nur freundlich nickenden Geschäftsmänner in der zwischenvermieteten Wohnung im Vorderhaus kommen. Und dass es wirklich noch Handys gibt, auf denen der Crazy Frosch als Klingelton installiert ist.

Dass in dieser Stadt in diesen Tagen so viel zu hören ist, zeigt auch eines: Dass München noch keineswegs zu den Orten gehört, an denen es regelmäßig sengend heiß ist. An denen knarzt keine Balkontüre, quietscht keine Markise und brummt kein Ventilator. An denen wird verrammelt, nicht verschattet. Außer dem Surren der Klimaanlagen ist dann von nebenan nichts mehr zu hören.

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