Normalerweise arbeitet Martin Renner sehr viel mit zwei grünen Wänden. Die stehen im Labor des Klimatechnik-Professors an der Lothstraße und sie können verschiedene Wärmesituationen simulieren. Hinter einer dünnen grünen Fläche sind eng zusammenliegende Heizrohre verlegt, die man separat ansteuern kann. So zeigt Renner seinen Studenten, wie sich zum Beispiel eine Wand mit einem Fenster verhält, genauer: wie die Luftströme dann in einem Raum verlaufen, abhängig von den Wärme- und Kältequellen. Es gibt dafür Messgeräte, die ein wenig an große Mikrofone erinnern. So ist das normalerweise.
Derzeit allerdings dreht sich auch hier sehr viel um Corona und Aerosole, diese winzigen Tröpfchen, auf die sich auch das Corona-Virus Sars-CoV-2 setzen und so in einem Raum von einem Menschen zum nächsten Menschen gelangen kann. Ob die Gefahr einer Aerosol-Übertragung nun größer oder kleiner ist, hängt auch von den Lüftungsanlagen in einem Gebäude ab. So viel ist klar. Die Schwierigkeit bei den Aerosolen ist aber unter anderem, sie gut zu messen. Obwohl schon lange an dem Thema geforscht wird, ist es erst vor einigen Wochen gelungen, Sars-CoV-2 auf Aerosolen nachzuweisen. Diese Minitröpfchen wiegen fast nichts, schweben im Raum und verdunsten. Zudem ist unklar, welche Virus-Last auf Aerosolen bei einer Übertragung zu einem Ausbruch der Krankheit führt.
Klar ist für Martin Renner beim Thema Corona und geschlossenen Räumen trotzdem schon einiges, wie er im Interview (SZ Plus) erzählt: Welche Möglichkeiten es zum Beispiel für Schulen gibt, sich gut auf den Herbst vorzubereiten, welche Rollen die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit spielen oder welche Anlagen besser geeignet sind, um die Luft möglichst virenfrei zu halten.
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