Vor etwa zwölf Jahren saß ich einen Tag lang im Ballhausforum in Unterschleißheim, einer großen Halle, wo wochenlang die Einwände gegen den Bau einer dritten Startbahn am Münchner Flughafen hin und her gewälzt wurden. Eine Armada von Luftverkehrs-, Wasserrechts- und Vogelbrutgebietsexperten war damit beschäftigt, von all den Rechtsanwälten und Beamten ganz zu schweigen. Und ich dachte mir damals: Was für ein Aufwand.
Drei Jahre später saß ich im Büro des damaligen Leiters des Luftamts Südbayern - jener Mann hatte kurz zuvor die Baugenehmigung für dieses Großprojekt erteilt und war vermutlich einer von höchstens zehn Erdbürgern, die sie in Gänze gelesen hatten. Die 20 Aktenordner hatte er für mich und den Zeitungsfotografen auf einem Tisch aufgebaut. Und ich dachte mir wieder: Was für ein Aufwand.
Dieser Aufwand hat Millionen gekostet (SZ-Plus): Die Flughafen München GmbH hat etwa 51 Millionen Euro für die Planung der dritten Startbahn ausgegeben, wie sie mir nun mitgeteilt hat, und weitere 185 Millionen zum Beispiel für den Kauf von Grundstücken, die sie für den Bau brauchen würde. Oder besser: gebraucht hätte. Denn faktisch ist der in der vergangenen Woche von Ministerpräsident Markus Söder beerdigt worden. Macht zusammen fast eine Viertelmilliarde Euro für ein Infrastrukturprojekt, das aller Voraussicht nach niemals vollendet werden wird. Wie immer man zum Startbahn-Aus steht: Diese Summe kann einen nachdenklich machen. Was für ein immenser Aufwand für am Ende vermutlich nichts.
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