München heute:Zigtausend Studierende und kein Platz / Bilanz der oktoberfestlosen Oktoberfestzeit

Audimax in der LMU in München zur Zeit der Corona-Krise, 2020

Aufkleber markieren im LMU-Audimax die Klappstühle, auf die sich Studierende setzen dürfen.

(Foto: Catherina Hess)

Nachrichten und Lesenswertes aus der Stadt.

Von Sabine Buchwald

Um die 20.000 junge Menschen starten gewöhnlich im Herbst an den Münchner Hochschulen. Das wird wohl auch in diesem Jahr so sein, genaue Zahlen gibt es noch nicht. An der Hochschule für angewandte Wissenschaften hat am Donnerstag das Semester begonnen. Es gab etwa drei Prozent weniger Bewerbungen für Bachelor-Studiengänge dort. An der Ludwig-Maximilians-Universität und auch an der Technischen Hochschule laufen die Einschreibungen noch. Selbst einige Wochen nach dem offiziellen Semesterstart am 2. November ist eine Immatrikulation teilweise noch möglich.

Viele Studenten aus dem Ausland bangen noch um ihre Visa, wenn sie zum Studieren nach München kommen wollen. Genau wie Studierende aus Deutschland überlegen sie sich derzeit wohl sehr genau, ob ein Umzug an die Isar überhaupt lohnt. Denn schon jetzt ist klar, dass es an den Hochschulen keine Erstsemester-Parties geben wird und keine Kennenlernveranstaltungen mit vielen Leuten. Ja, die Mensen werden wieder Essen anbieten, aber die Professoren kaum Präsenzseminare. Vorlesungen im großen Stil, an denen mehrere Hundert Studierende den Worten eines Professors lauschen, werden wohl ausschließlich online stattfinden.

Zum einen scheuen viele Dozenten das Infektionsrisiko, zum anderen lässt sich eine digitale Lehrveranstaltung besser planen in diesen so unwägbaren Zeiten. Da ist aber noch ein weiterer triftiger Grund für die Online-Lehre: Es fehlen an den Münchner Hochschulen ganz einfach die geeigneten Räumlichkeiten, in denen sie nach den gegebenen Hygienevorschriften vor einer großen Zahl von Studierenden stehen könnten. Deshalb, so die bittere Erkenntnis für dieses Wintersemester: Es wird wohl wieder überwiegend online und in den eigenen vier Wänden ablaufen. Wie schade. Denn die Studenten aus ganz Deutschland und aller Welt machen das Münchner Stadtleben so wunderbar bunt.

DER TAG IN MÜNCHEN

Ein bisschen Wiesn, ein bisschen Freude 150 000 Maß Bier und neun vertilgte Ochsen: Mit der oktoberfestlosen Oktoberfestzeit sind Wirte und auch Schausteller zufrieden. Zum Artikel

Reiter: Corona-Pandemie gefährlich für Demokratie Oberbürgermeister Dieter Reiter und Landtagspräsidentin Ilse Aigner werben mit einer Diskussion für die "Lange Nacht der Demokratie". Sie fürchten, dass die Pandemie den Extremisten Zulauf verschafft. Zum Artikel

SPD fordert kostenlose Tests für Obdachlose Die Pandemie ist für viele Obdachlose besonders gefährlich. Derzeit kann man sich im Übernachtungsschutz der Bayernkaserne aber nicht auf Covid-19 testen lassen. Zum Artikel

MÜNCHEN ERLESEN

Restaurants in München | Bars in München | Frühstück und Brunch

Zu den Landkreisen: Bad Tölz-Wolfratshausen | Dachau | Ebersberg | Erding | Freising | Fürstenfeldbruck | München | Starnberg

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: