Paul-Heyse-Unterführung:Leiser, heller, blauer

Blaues Licht, Rückgriff auf alte Ingenieurskunst: Die Paul-Heyse-Unterführung wird am Montag saniert frei gegeben. (Foto: Robert Haas)

Die Sanierung der Paul-Heyse-Unterführung ist abgeschlossen. Am Montag erfolgt die Freigabe des mit LED-Beleuchtung aufgewerteten Tunnels am Hauptbahnhof.

Von Thomas Kronewiter

Unbefriedigend, absolut unbefriedigend. So lautete bis vor Kurzem das allgemein geteilte, mitunter auch noch schärfer formulierte Urteil zur Paul-Heyse-Unterführung. Der 210 Meter lange Tunnel in absolut zentraler Lage wirkte baulich unattraktiv, dunkel und durch den starken Autoverkehr sehr laut. Deshalb empfanden ihn besonders Fußgängerinnen wie Radfahrer als äußerst unangenehm. Das Baureferat hat die seit 2021 intensiv und zielstrebig verfolgte Aufwertung der Unterführung jetzt abgeschlossen. Sie wird an diesem Montag wieder komplett für den Verkehr freigegeben.

Was eine Verbesserung zunächst nicht erleichtert hat: Das Bauwerk befindet sich bis auf die Fahrbahnen, Geh- und Radwege sowie die Beleuchtung im Eigentum der Deutschen Bahn AG (DB). Eine Beteiligung an der Aufwertung der Unterführung hat das Unternehmen indes stets abgelehnt. Auf Nachfrage hatte die DB vielmehr mitgeteilt, dass die Brücke über dem Tunnel sich in einem verkehrssicheren Zustand befinde und erst circa 2040 erneuert werden solle. Daraufhin entwickelte das städtische Baureferat ein Konzept zur Aufwertung, dessen Umsetzung der Stadtrat dann auch beschloss.

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Um die Unterführung attraktiver und sicherer zu gestalten, habe man mit Lärm absorbierenden, hellen Metallpaneelen und integrierter LED-Beleuchtung einen wesentlich verbesserten Bereich geschaffen, erläutert Baureferentin Rosemarie Hingerl. Für den Fuß- und Radverkehr konnte der wahrnehmbare Schallpegel deutlich vermindert werden, vergleichbar in der Wahrnehmung mit einer Verkehrsreduzierung um bis zu 60 Prozent. Die Stahlkonstruktion aus genieteten Stahlstützen und Überzügen sowie deren Verbindungsdetails entsprechen anspruchsvollen Ingenieurbauwerken des frühen 20. Jahrhunderts und zeugen so von der Entstehungszeit.

Geringfügige Restarbeiten der Stadtwerke werden noch im April folgen.

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