Hauptbahnhof:Ein Lift für die Fahrrad-Tiefgarage

Die Stadt will in zentraler Lage 1160 unterirdische Stellplätze schaffen. Doch die ersten Pläne sind den Stadträten zu unkomfortabel.

Wenn schon, denn schon: Nach diesem Motto haben Planungs- und Verwaltungsausschuss in ihrer gemeinsamen Sitzung am Mittwoch die Verwaltung zum Nacharbeiten geschickt. "Für eine Planung, die einen echten Mehrwert bringt", sagte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "Nicht nur, dass die Radl von der Oberfläche verschwinden." Es geht um eine geplante Fahrrad-Tiefgarage mit etwa 1160 Plätzen am Hauptbahnhof im Bauwerk der U-Bahn-Linie U1/U2. Laut Machbarkeitsstudie soll sie rund 21 Millionen Euro kosten, knapp 18 000 Euro pro Platz.

Im Entwurf von Planungs- und Mobilitätsreferat ist ein Zugang vorgesehen, der Rollsteige vom Bahnhofplatz ins erste Untergeschoss mit einer relativ steilen Fahrradrampe vom ersten ins zweite Untergeschoss kombiniert. Zwischen den beiden unteren Stockwerken soll es zusätzlich einen Lastenaufzug geben.

Dieser Zugang war den Stadträten "nicht einladend" genug, wie Sonja Haider (ÖDP) formulierte. "Das ist viel zu kompliziert, das mach ich einmal, dann stell ich mein Rad oben hin." Jörg Hoffmann (FDP) sprach von einem "riesennutzerunfreundlichen, sauteuren Ding, das am Ende nicht angenommen wird".

Mit großer Mehrheit beschlossen die Ausschüsse auf Initiative von Grün-Rot, dass die Verwaltung bis zur nächsten Stadtratssitzung prüfen soll, ob zusätzlich ein durchgehender Aufzug vom Bahnhofplatz ins zweite Untergeschoss möglich ist. Dafür muss aber ein neuer Standort gefunden werden, an der gegenwärtigen Stelle wäre der Lift der Tram im Weg. Geprüft werden soll auch eine automatische Fahrrad-Parkanlage. Und auf Initiative der CSU wird gefordert, Bahn und Bund stärker an den Kosten zu beteiligen. Auch wenn "Verhandlungen sehr schwierig sind", wie Sabine Bär (CSU) einräumte.

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