Politik in München:Stadtrat Hans Theiss will in den Bundestag wechseln

Will die Bühne wechseln: Hans Theiss, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CSU im Münchner Stadtrat. (Foto: Michael Lucan/SZ Photo)

Der stellvertretende CSU-Fraktionschef im Münchner Rathaus fordert damit seinen Parteifreund, Amtsinhaber Bernhard Loos, heraus. Warum die Entscheidung gleich doppelt erstaunlich ist.

Der Vize-Vorsitzende der CSU-Rathausfraktion, Hans Theiss, will 2025 im Münchner Norden für den Bundestag kandidieren. Das kündigte er seinen Parteifreunden in einem Schreiben an. In seinen zehn Jahren als Stadtrat habe er immer wieder die Erfahrung gemacht, dass viele wichtige Themen in Berlin entschieden würden, schreibt Theiss. Als Beispiele nennt er die Migrationspolitik, die fehlende Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und die Gesundheitspolitik mit der Krankenhausreform. Das motiviere ihn, künftig im Bundestag „Verantwortung zu übernehmen“.

Theiss wollte sich dazu nicht weiter äußern. Pikant ist seine Kandidatur, weil Bernhard Loos als amtierender Abgeordneter der CSU im Wahlkreis München Nord bereits angekündigt hat, ebenfalls wieder antreten zu wollen. „Dabei bleibt es“, sagte Loos. Der Kreisverband München-Nordwest habe ihn soeben einstimmig als Kandidaten nominiert.

Dass ein renommiertes CSU-Mitglied wie Theiss einen Amtsinhaber seiner Partei herausfordert, gilt als ungewöhnlich. Das dürfte deshalb mit der Münchner CSU-Spitze abgestimmt sein. Mit dem geplanten Abschied aus der Lokalpolitik würde Theiss zudem aus dem Kreis der möglichen Oberbürgermeister-Kandidaten für die Wahl 2026 ausscheiden.

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