Süddeutsche Zeitung

Hallenbäder in München:Das Wasser bleibt kalt

Im Umland werden manche Becken schon wieder stärker beheizt, die Stadtwerke stellen die kühleren Wassertemperaturen in den Hallenbädern hingegen nicht infrage. Doch die Besucher scheint das nicht zu schrecken.

Von Lea Kramer

In den Münchner Hallenbädern bleibt es weiter kühl. Die Stadtwerke München haben nicht vor, die Wassertemperatur in den städtischen Bädern wieder nach oben zu schrauben. Im Gegensatz zum Umland, wo etwa in Erding die Besucherzahl seit Beginn der Energiesparmaßnahmen um bis zu 40 Prozent zurückgegangen war, tauchen die Münchnerinnen und Münchner weiterhin regelmäßig ab. "Im Vergleich der beiden ersten Oktoberwochen 2019 und 2022 verzeichnen wir aktuell rund 80 Prozent der Besucherzahl von 2019", sagt ein SWM-Sprecher. Die Besucherzahlen mit denen der Vorjahre zu vergleichen, sei aufgrund der Corona-Beschränkungen schwierig. Doch auch die Witterung habe einen großen Einfluss darauf, ob viele Menschen im Herbst ins Bad kommen - oder eben nicht.

Um Energie zu sparen, haben kommunale Bäderbetriebe in ganz Deutschland in ihren Becken die Wassertemperaturen reduziert. Seit Ende Juli sind die Münchner Sportbecken auf maximal 26 Grad geheizt, vorher waren es 27 Grad. Alle Lehrschwimmbecken haben statt 30 Grad nun noch 28 Grad. Die Kinderplanschbecken sind mit 30 Grad etwas wärmer, in den beheizten Außenbecken schwimmt man bei Temperaturen zwischen 28 (Westbad) und 30 Grad. Höhere Temperaturen seien erst wieder möglich, sobald sich die Wärmeversorgungslage entspannt habe, heißt es vonseiten der Stadtwerke.

Von den zwischenzeitlich ebenfalls aufgrund der Energiekrise geschlossenen zehn Saunen in den Münchner Bädern sind mittlerweile vier wieder offen. "Wir wissen, dass der Saunabesuch für viele Münchnerinnen und Münchner nicht nur entspannend, sondern ebenso gesundheitlich wichtig ist", sagt der SMW-Sprecher. Geschwommen und sauniert werden kann momentan in der Olympia-Schwimmhalle, im Nordbad, Südbad sowie im Müller'schen Volksbad. Am Gesamtenergiebedarf eines Bades mache die Sauna nur einen kleineren Teil aus. "Eine durchschnittliche finnische Sauna benötigt pro Stunde in etwa so viel Strom wie fünf Stunden Dauerfönen mit einem 1800-Watt-Fön", sagt der SWM-Sprecher.

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