Süddeutsche Zeitung

Café Louka:Russischer Zupfkuchen zum Frühstück

Lesezeit: 2 min

Im Café Louka nahe dem Ostbahnhof gibt es Kuchen und Gerichte, die bei vielen Gästen Kindheitserinnerungen wecken.

Von Janina Ventker

Den Weg aus der S-Bahn am Ostbahnhof hin zum Ausgang an der Friedenstraße, durch den Fußgängertunnel mit den roten Kacheln, kennen viele Münchner aus ihrer Jugend. Damals, als das Werksviertel noch Kultfabrik hieß - oder, noch früher: Kunstpark Ost. Es war der Weg zu den Clubs auf dem ehemaligen Fabrikgelände. Die durchtanzten Nächte endeten meist in einem namhaften Burgerladen an der Friedenstraße.

Mittlerweile sieht das Viertel aber etwas anders aus. Man findet hier Künstlerateliers, Cafés, Bars, ein schickes Fitnessstudio mit Schwimmbecken, ein Musical-Theater, ein Riesenrad und künftig auch den neuen Münchner Konzertsaal.

Doch seit einigen Monaten lohnt auch ein kurzer Fußweg in die andere Richtung der Friedenstraße, entlang der Gleise, wo noch die alte Ostbahnhof-Tristesse vorherrscht. Das Gebäude mit der Hausnummer 36 sticht allein schon deshalb heraus, weil es eines der wenigen Altbauten zwischen grauen Häuserblöcken ist. Im Erdgeschoss haben zwei Freundinnen ein nettes kleines Café eröffnet, das "Louka". Der Name setzt sich aus den Vornamen der Betreiberinnen zusammen: Louise Jutzi und Kathi Huber. Huber schätzt diese "unverbrauchte Ecke" des Viertels, in der ihr Café quasi noch konkurrenzlos ist.

Was gibt es da und was kostet es?

Während Kathi Huber, gelernte Hotelfachfrau, meist hinter der Theke an der Kaffeemaschine zu finden ist, kocht und backt Louise Jutzi, gelernte Restaurantfachfrau, in der Küche im hinteren Teil des Cafés. Die beiden Frauen legen Wert auf guten Kaffee, die Bohnen kommen von der Rösterei Supremo in Unterhaching. Huber bereitet aus ihnen Espresso (1,90 Euro) und Cappuccino (2,90 Euro) zu. Letzteren gibt es auch mit laktosefreier Milch oder Hafermilch (40 Cent Aufpreis).

Das Café Louka ist kein Ort für ein ausgedehntes Frühstück, zum Kaffee gibt es lediglich Gebäck und belegte Sandwiches. Gefragt sind etwa die Franzbrötchen (2,20 Euro), eine Hamburger Abwandlung der Zimtschnecke, die auch den Münchnern schmeckt.

Ansonsten ist hier auch Kuchen zum Frühstück eine Option. In der Vitrine finden sich jeden Tag drei von Louise Jutzi selbstgebackene Sorten, meist Klassiker wie Karotten-, Schoko- und Zitronenkuchen. Oder Russicher Zupfkuchen, der bei vielen Gästen Erinnerungen weckt, sagt Jutzi: "Am besten laufen Gerichte, die jeder aus der Kindheit kennt." Also serviert sie mittags im Louka Tomatensuppe, Käsespätzle, Fleischpflanzerl oder Schupfnudeln mit Sauerkraut und Speck. Täglich gibt es eine Suppe (4,80 Euro) und ein Hauptgericht (zwischen 7 und 9 Euro), vieles davon ist vegetarisch.

Wer geht da hin?

Das schlicht eingerichtete Café mit einigen hübschen Details (ein alter Schrank aus Wurzelholz, ein antiker Barwagen aus Messing) scheint recht zeitlos. Auch das Publikum ist schwer einzugrenzen. Was die Gäste verbindet: Sie wohnen oder arbeiten in der Nähe. "Wir kennen die meisten Leute, die zu uns kommen", sagt Jutzi, es sind Nachbarn oder Angestellte aus den umliegenden Büros. Die vielen Stammgäste verleihen dem Café eine heimelige Atmosphäre - wie sie im gerade entstehenden Werksviertel noch nicht unbedingt überall zu finden ist.

Friedenstr. 36, 81671 München, cafelouka@gmail.com, Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 7.30 bis 17 Uhr

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