Die Hackerbrücke muss wegen Rostschäden dringend saniert werden. Dafür will sie die Stadt zwischen Anfang 2027 und Ende 2029 sperren. Fußgänger und Radfahrer können sie aber während der Bauphase durchgehend benützen. Für die drei betroffenen Oktoberfeste soll sie in kompletter Breite zur Verfügung stehen. Der S-Bahn-Halt an der Hackerbrücke ist eine der wichtigsten Knotenpunkte für die Wiesn im öffentlichen Nahverkehr. Der Bauausschuss stimmte der Sanierung einstimmig zu.
Die Probleme stellten Kontrolleure bei einer turnusgemäßen Prüfung fest. Daraufhin intensivierten die Experten noch einmal die Untersuchungen. „Das Ergebnis ist, dass es vor allem wegen Korrosionsschäden dringenden Handlungsbedarf gibt“, erklärte Baureferentin Jeanne-Marie Ehbauer (Grüne) in einer Mitteilung. Vorsorglich sei die zulässige Belastung auf 18 Tonnen reduziert worden. Die Kosten stehen derzeit noch nicht fest.
Die Hackerbrücke ist etwa 174 Meter lang und überquert westlich des Hauptbahnhofs 26 Gleise. Arbeiten an dem Bauwerk sind wegen der nötigen Eingriffe in den Zugverkehr und eventuell benötigter Sperrungen sehr komplex und benötigen einen langen Vorlauf. Deshalb ist die Stadt beim Sanierungszeitraum eng gebunden. Die Deutsche Bahn plant parallel im Rahmen des Baus der zweiten Stammstrecke eine Neugestaltung des S-Bahn-Halts.
Die Stadt will die Verbindung von der Arnulfstraße und der Landsberger Straße in zwei Abschnitten sanieren. Es wird jeweils auf einer Seite gebaut und auf der anderen Platz für einen Geh- und Radweg freigehalten. Auch der Zugang zum Busbahnhof (ZOB) und zur S-Bahn bleiben durchgehend erhalten.
Eine Mehrheit um die Rathauskoalition aus Grünen/Rosa Liste und SPD/Volt will den motorisierten Verkehr während der Sperrung beobachten und dadurch feststellen, wie dringend sie dafür nötig ist. Ob sie dann wie bisher genutzt werde oder künftig nur durch „Radelnde, Bus, Taxis und Einsatzkräfte“, müsse später entschieden werden, hieß es. CSU und Freie Wähler sowie FDP und Bayernpartei stimmten laut dem Baureferat gegen ein solches Vorhaben.
Das Brückenbauwerk mit der filigranen Stahlkonstruktion wurde Ende des 19. Jahrhunderts errichtet. Seit 1973 steht es unter Denkmalschutz. Nach der Sanierung soll die Hackerbrücke eine spezielle Beleuchtung erhalten, um sie „als herausragendes Wahrzeichen“ Münchens hervorzuheben, sagte Baureferentin Ehbauer. Sie sei architektonisch gesehen ein „Brückenjuwel“.