Auf ein besonderes Wochenende bereiten sich Künstler und Vereine im Münchner Norden vor: Von 10. bis 12. Mai finden im Hasenbergl die Kulturtage statt. Als deren sichtbares Zeichen wird dann vor dem Kulturzentrum 2411 an der Blodigstraße 4 eine Open-Air-Bühne stehen. Neben Livemusik und Theateraufführungen wird es auch Stände und Aktionen vieler sozialer Organisationen aus dem Viertel geben. Das Kulturzentrum und die Stadtbibliothek an der gleichen Adresse sind der zentrale, aber nicht der einzige Spielort. Auch in Kinder- und Jugendtreffs, Seniorenresidenzen, Kirchen und anderen Orten finden Veranstaltungen statt - nicht nur im Hasenbergl, sondern auch in der Siedlung Ludwigsfeld und am Lerchenauer See.
"Es machen unglaublich viele Künstler und Vereine mit", verrät Sylvia Ottes vom Kulturreferat, das die Kulturtage zusammen mit dem Bezirksausschuss organisiert. Sie war auch bei der zweiten Vorbereitungssitzung Ende vergangener Woche dabei, bei der Teilnehmer und Spielorte besprochen wurden. "Die Künstler kommen aus den Stadtteilen und spielen für die Bewohner. Die müssen sich nicht herausputzen und können kommen, wie sie sind." Eintritt müssen sie auch keinen bezahlen, denn die Veranstaltungsreihe wird aus dem Etat des Kulturreferats bestritten.
Neben dem Chor der Eduard-Spranger-Schule, zahlreichen Gruppen für Kinder- und Jugendtheater treten auch Künstler auf, die sich lokaler Berühmtheit erfreuen: Das bayerische Aschenputtel wird von Stefan Murr und Heinz-Josef Braun aufgeführt, Kabarett gibt es in bayerischer Mundart vom Duo "Knöpf und Soatn" sowie eine musikalische Lesung mit dem Lokalkrimiautor Michael Gerwien.
Die Kulturtage ähneln den Stadtteilwochen, die seit 1977 in verschiedenen Vierteln Münchens in einem großen Zirkuszelt stattfinden. Doch sie kommen ohne Zelt aus und nutzen die vorhandenen Veranstaltungsorte. Zuletzt fanden die Kulturtage 2016 im Stadtbezirk Feldmoching-Hasenbergl statt. Die nächsten gibt es dort erst 2022 wieder zu sehen.