Wirtschaft in München:Rettung für Green City

Wirtschaft in München: Der neue Investor übernimmt die Green City AG und "eine Vielzahl" der etwa 150 zur Unternehmensgruppe gehörenden Projektgesellschaften.

Der neue Investor übernimmt die Green City AG und "eine Vielzahl" der etwa 150 zur Unternehmensgruppe gehörenden Projektgesellschaften.

(Foto: Green City)

Der französische Ökostrom-Erzeuger Qair Group übernimmt das insolvente Unternehmen aus München. Die meisten Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben.

Das insolvente Münchner Energie-Unternehmen Green City AG ist offenbar gerettet - und damit auch die meisten Arbeitsplätze und Projekte des Ökostrom-Anlagenbauers. Der französische Ökostrom-Erzeuger Qair Group übernimmt das Kerngeschäft der Green City AG und "eine Vielzahl" der etwa 150 zur Unternehmensgruppe gehörenden Projektgesellschaften in Deutschland und anderen EU-Ländern, teilte Insolvenzverwalter Axel Bierbach am Freitag mit. Der "Großteil der Arbeitsplätze am Standort München" bleibe erhalten - gute Nachrichten also für die rund 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Im Januar hatte die Green City AG beim Amtsgericht Insolvenzantrag gestellt, als Grund nannte das Unternehmen "drohende Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung". Forderungen in Höhe von etwa sechs Millionen Euro konnten nicht mehr beglichen werden. Die Ursachen sollen vielschichtig gewesen sein - darunter Verzögerungen bei teuren Projekten, Lieferschwierigkeiten von wichtigen Bauteilen und die Havarie einer Windanlage in Nordrhein-Westfalen.

Rund vier Monate nach dem Insolvenzantrag ist es Bierbach nun gelungen, einen Käufer für das Münchner Unternehmen zu finden, das Entwicklung, Bau, Finanzierung und Betrieb von Anlagen für erneuerbare Energien anbietet. Es habe außergewöhnlich viele Kaufinteressenten aus dem In- und Ausland gegeben, sagte Bierbach, "es konnte ein signifikanter Kaufpreis zur Gläubigerbefriedigung erzielt werden". Die Übernahme sichere auch den Betrieb sämtlicher Kraftwerke, die zu den Beteiligungsgesellschaften der Green City AG gehören.

Qair sei für die Gläubiger und die Green-City-Beschäftigten die beste Lösung, sagt Insolvenzverwalter Bierbach. "Der deutsche Markt der erneuerbaren Energien ist der größte und dynamischste Europas und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir uns dank der Kompetenz unserer hinzugewonnenen Kollegen im deutschen Markt erfolgreich entwickeln können", teilte die Qair Group mit. Das französische Unternehmen ist bereits international tätig, produziert nach eigenen Angaben Energie "aus ausschließlich erneuerbaren Quellen" und ist in insgesamt 16 Ländern in Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien vertreten.

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