Eine brutale Bluttat in München gibt den Ermittlern Rätsel auf. Ein durch mehrere Stiche schwer verletzter Mann ist am Dienstagmorgen in einem Gebüsch im Stadtteil Giesing gefunden worden. Eine Tatwaffe wurde nicht entdeckt. Die Polizei geht von einem Verbrechen aus. Das Opfer ist ein 63-jähriger, in München lebender Kanadier.
Sein ordnungsgemäß abgestelltes Auto, ein anthrazitfarbener Volvo, wurde etwa 250 Meter entfernt an der Ecke Gufidauner und Hochkalterstraße entdeckt. Im Bereich des Kofferraums fand die Spurensicherung nach Angaben von Polizeisprecher Christian Drexler Blutspuren. Von wem das Blut stammte, war am Dienstagmittag noch unklar. Das Opfer konnte von der Polizei noch nicht befragt werden. Der 63-Jährige war sofort in eine Münchner Klinik gebracht worden, wo er am Vormittag notoperiert wurde. Er befinde sich nicht in Lebensgefahr, teilte die Polizei am Dienstagnachmittag mit.
Offen ist also bislang, was sich in der Münchner Parkanlage abgespielt hat – und wann. Möglicherweise begann das blutige Geschehen bereits am geparkten Fahrzeug. Wie der 63-Jährige von dort bis zu dem Gebüsch in der Nähe der U-Bahn-Station St.-Quirin-Platz kam, konnte die Polizei am Mittag noch nicht sagen. Für einen Raubüberfall hat die Polizei nach Angaben eines Sprechers bislang keine Anhaltspunkte. Dem Opfer sei, soweit erkennbar, nichts gestohlen worden.
Das für vorsätzliche Tötungsdelikte zuständige Kriminalfachdezernat 11 – die Münchner Mordkommission – übernahm umgehend die Ermittlungen. Der mögliche Tatort wurde weiträumig abgesperrt. Beamte der Einsatzhundertschaft befragten Anwohner. Über der Grünanlage kreiste eine Drohne der Polizei. Mit einer 3-D-Spezialkamera wurde eine Rekonstruktion angefertigt, um den Tatort für die weiteren Ermittlungen virtuell zu erhalten. Ausgewertet werden auch die Aufnahmen der Überwachungskameras der nahen U-Bahn-Station.
Ein Spaziergänger mit Hund hatte den 63-Jährigen in der Parkanlage gefunden, um 7.35 Uhr alarmierte er die Polizei. Der Park grenzt direkt an ein Wohngebiet. In der Nähe befinden sich die viel befahrene Tegernseer Landstraße, ein Fahrradparkplatz und die Giesinger Polizeiinspektion.