Häusliche Gewalt in GiesingMann greift Ex-Freundin und ihren neuen Partner an

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Die Münchner Polizei musste gleich zweimal ausrücken wegen eines rachedurstigen Ex-Freundes (Archivbild)
Die Münchner Polizei musste gleich zweimal ausrücken wegen eines rachedurstigen Ex-Freundes (Archivbild) (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Ein 53-Jähriger akzeptiert die Trennung von seiner Partnerin nicht. Dabei schreckt er nicht vor Entführung und folterähnlicher Gewalt zurück.

Von Martin Bernstein

Szenen wie aus dem Wilden Westen oder dem Chicago der Gangsterfilme spielten sich am Sonntag zwischen den Münchner Stadtteilen Giesing und Pasing ab. Doch der Horror, den eine Frau und ihr neuer Freund erlebten, war brutale Realität. Ein ehemaliger Partner der Frau wollte nicht akzeptieren, dass die 44-Jährige sich anders entschieden hatte. Er drehte durch und schreckte auch vor Entführung und folterähnlicher Gewalt nicht zurück.

Am Mittag drang der polizeibekannte 53-Jährige nach bisherigen Erkenntnissen der Ermittler in eine Wohnung in Giesing ein. Dort schlug er seine Ex-Partnerin, ehe er sie auf die Straße und dort in einen VW-Transporter zerrte. Augenzeugen der Entführung riefen die Polizei. Die konnte das Fahrzeug auf dem Hans-Mielich-Platz stoppen und die Frau befreien.

Ihr Entführer wurde wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung angezeigt und erhielt ein Kontaktverbot. Das alles fruchtete bei ihm jedoch offenbar nicht. Denn nur wenige Stunden später löste der 53-Jährige einen weiteren Polizeieinsatz aus. Diesmal ging es um den neuen Freund der Frau, der beim Spazierengehen in einem Giesinger Park verschwunden war.

Offenbar konnten die Angehörigen des Mannes oder weitere Beteiligte an dem noch immer nicht ganz geklärten Geschehen der Polizei einen Tipp geben, wo sie suchen könnte.

Die Beamten wurden in einer Pasinger Wohnung fündig. Dort trafen sie erneut auf den 53-Jährigen und einen 54 Jahre alten Komplizen. Sie hatten – so der aktuelle Stand der Ermittlungen – ihr Opfer zusammengeschlagen und im VW-Transporter nach Pasing verschleppt. Dort begannen sie, den 50-Jährigen so brutal zu misshandeln, dass dieser in ein Krankenhaus gebracht werden musste.

Ein Ermittlungsrichter erließ am Montag Haftbefehl wegen Verdunkelungsgefahr gegen die beiden Tatverdächtigen. Das für Fälle von häuslicher Gewalt zuständige Kriminalkommissariat 22 ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung und Freiheitsberaubung.

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