Am 15. September 1888 taucht in München ein Gefährt auf, wie es keiner der damals 350 000 Einwohner je gesehen hat. Es sieht aus wie eine fehlkonstruierte Kutsche, hat drei Drahtspeichenräder samt Gummireifen, eine rustikale Sitzbank sowie eine Art Kurbellenkung. Das Merkwürdige, wenn nicht gar Unheimliche an der dreirädrigen Kiste ist: Sie bewegt sich vorwärts, obwohl kein Pferd daran zieht. Man könnte meinen, es ginge nicht mit rechten Dingen zu. Womöglich ist Zauberei im Spiel, wenn nicht gar der Teufel.
Geschichte Münchens:Die geräderte Stadt
Lesezeit: 6 min
Dichter Straßenverkehr am Münchner Stachus im Jahr 1954.
(Foto: dpa)Immer mehr Platz für immer mehr Verkehr: Manch alter Münchner Entwicklungsplan liest sich, als hätten die Autos selbst ihn geschrieben.
Von Wolfgang Görl
SZ-Plus-Abonnenten lesen auch:
Psychologie
Wie man im Alter geistig fit bleibt
Historiker im Interview
"Die Entscheidung wird im Kampf um die Krim fallen"
Gesundheit
"Das Herpesvirus CMV ist die häufigste infektiöse Ursache für Fehlbildungen bei Kindern"
Wissenschaft im Alltag
Kochen zwei Mathematiker Kaffee
Russland
"Frieden und Frieden und Frieden"