Alfred Pringsheim:Der Mathematiker, der sich für Richard Wagner prügelte

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Thomas Mann (stehend) mit Tochter Monika, Schwiegermutter Hedwig Pringsheim, Ehefrau Katia und Schwiegervater Alfred Pringsheim (v. l.). (Foto: Ullstein Bild/Getty)

Der Münchner Alfred Pringsheim war Hitzkopf, Kunstsammler, Musiker, Intellektueller – und Schwiegervater von Thomas Mann. Über einen klugen Kopf, dessen brillante Lebensleistung in Vergessenheit geraten ist.

Von Wolfgang Görl

Die junge Schauspielerin Hedwig Dohm, Tochter des Schriftstellers Ernst Dohm und seiner Frau Hedwig, einer berühmten Feministin, war im Sommer 1876 ins Bayreuther Haus Wahnfried eingeladen. Dort, berichtet sie später, gab Richard Wagner „in unverfälschtem Sächsisch“ Anekdoten von sich und dessen Gattin Cosima führte als „Grande Dame“ häusliche Regie. Zu den Gästen der Wagner’schen Soiréen gehörte in den Jahren zuvor auch „der kleine Dr. Alfred Pringsheim“, denn „der Meister hatte sich mit dem jungen Anbeter, dem er auch zu sämtlichen Proben Zutritt gegeben, (…) förmlich angefreundet“. Diese Freundschaft fand ein jähes Ende, und zwar nicht, weil Pringsheim seinem Hausgott Wagner abtrünnig wurde, sondern weil er dessen Ehre in allzu vehementer Weise verteidigte.

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