Süddeutsche Zeitung

Bundesweiter Rückgang:Weniger Geburten in den Münchner Kliniken

In den Krankenhäusern der Stadt kamen vergangenes Jahr 22 284 Kinder auf die Welt. Das sind 1805 Neugeborene weniger als im Pandemiejahr 2021.

Von Nicole Graner

Das Pandemiejahr 2021 war ein Ausnahmejahr: 24 089 "Lockdown-Babys" kamen in Münchner Kliniken zur Welt - so viele wie schon lange nicht mehr. Doch 2022 sieht es anders aus: Die Zahl der Geburten ist deutlich zurückgegangen. 22 284 Babys haben im vergangenen Jahr in der Stadt München das Licht der Welt erblickt, davon waren 16 540 echte "Münchner Kindl".

Die meisten Geburten fanden in der München Klinik (Mük) statt. Danach kamen in den drei städtischen Frauenkliniken 6268 Babys auf die Welt. In Harlaching waren es 2428, in Schwabing 2491 und in Neuperlach 1349. Laut Mük hat sich die Zahl der Mehrlingsgeburten 2022 auf dem Niveau der Vorjahre bewegt. Einmal seien Drillinge und 120 Mal Zwillingspärchen auf die Welt gekommen: eines in Harlaching sogar am 2. 2. 2022. 38 weitere Kinder kamen in den drei Frauenkliniken an den Schnapszahl-Daten am 2. Februar und 22. Februar zur Welt. In der Klinik für Neonatologie mit den Standorten Schwabing und Harlaching seien 82 Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1500 Gramm versorgt worden, teilt die Klinik mit.

Nicht nur in München gehen die Geburten deutlich zurück, auch die vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes von Januar bis August 2022 bestätigen den Trend. In Deutschland kamen demnach in diesen Monaten 486 700 Kinder zur Welt, ein Rückgang um sieben Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum der Jahre 2019 bis 2021. Immer weniger Eltern entschieden sich laut Bundesamt aber für ein zweites Kind. "Überdurchschnittlich stark" habe bisher "die Zahl der Geburten der zweiten Kinder" abgenommen, teilt das Bundesamt mit.

Großes Vertrauen in die Frauenkliniken der München Klinik

Trotz des münchenweiten Geburtenrückgangs seien "unsere Geburtenzahlen stabil", erklärt Mük-Geschäftsführer Axel Fischer. Das zeige, dass "Qualität in der Entscheidung der Eltern eine maßgebende Rolle spielt". Und zeige auch, wie die beiden Chefärzte der Frauenkliniken, Christoph Scholz (Harlaching und Neuperlach) und Olaf Neumann (Schwabing), betonen, "das große Vertrauen in unsere Frauenkliniken". Fischer spricht von der wachsenden Verantwortung, die die Mük in diesem Bereich übernehme. "Wir werden im Rahmen unserer Neuausrichtung unsere Kapazitäten noch weiter ausbauen."

Die München Klinik wird die Zahl ihrer Kreißsäle von elf auf 13 erhöhen. Insgesamt sollen nach der Fertigstellung der Neubauten in Harlaching und der Kinder-Frauenklinik Schwabing 7500 Geburten jährlich möglich sein. Das könnte bereits 2024 der Fall sein.

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