Gastronomie:Entlastung für Münchner Wirte

Wiedereröffnung der Freischankflächen in München nach Lockerungen in der Coronakrise, 2020

Weil die Wirte ihre Freischankflächen derzeit nicht voll nutzen können, kommt ihnen die Stadt entgegen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Gebühren für Freischankflächen sollen deutlich sinken

Von Laura Kaufmann

Freischankflächen vergrößern und Parkplätze für Restaurantterrassen freigeben, das klang nach einer sinnvollen Idee der Stadt, um der gebeutelten Gastronomie zu helfen, trotz Abstandsregelungen genug Tische besetzen zu können. Aber die Voraussetzungen für die Erweiterung sind nicht leicht zu erfüllen. 1,60 Meter Platz auf dem Gehweg muss trotzdem bleiben, für Parkplätze muss ein Plan eingereicht werden, und so weiter. Der unkomplizierte Dienstweg sei es nicht gerade, bemängelten Wirte. Nun rechtfertigt sich das Kreisverwaltungsreferat: Die ersten Anträge seien genehmigt, zwei Monate dauere der jetzt enorm beschleunigte Prozess normalerweise. Man müsse das gesamte Miteinander im Blick haben, sagt KVR-Referent Thomas Böhle: "Dazu gehört, dass Gehwege nicht in erster Linie für die Gastronomie gebaut wurden, sondern dass man auch noch mit einem Kinderwagen, Rollator oder Rollstuhl durchkommen muss." Um die finanzielle Not der Gastronomie zu lindern, habe man die Freischankflächengebühr für die beiden Monate, in denen diese nicht nutzbar waren, zurückgezahlt, außerdem will Böhle dem Stadtrat nun vorschlagen, die Gebühr für die Zeit, in der die Wirte ihre Terrassen nur eingeschränkt nutzen können, um 75 Prozent zu reduzieren.

Der Münchner Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands und Wirt des Nockherbergs, Christian Schottenhamel, ist so erstaunt wie erfreut, das zu hören: "Als wir das vorgeschlagen hatten, hieß es, das sei rechtlich nicht möglich." Dass es nun doch gehe, begrüße er sehr. So könne auch die Stadt ihren Beitrag leisten, die Gastronomie am Leben zu halten. Die Freischankflächen sind für das Überleben existenziell, auch was das zögerliche Zurückkehren der Gäste angeht. "Gestern war unser Biergarten ganz gut besucht, drinnen waren vier Tische besetzt." Draußen fühlen sich die Leute sicherer, vermutet Schottenhamel. Deswegen appelliert er an das KVR, sich mit den Genehmigungen zu beeilen: "Jetzt wäre es die Rettung für uns." Denn der Sommer lässt sich leider nicht verlängern.

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