Weinmessen können eine rechte Qual sein. Weil sie, um sich zu rentieren, viel Publikum anziehen müssen. Weil viel Publikum auch viele Fragen stellt, die nicht immer auch die Winzerin oder den Winzer erfreuen („Hamse den gleichen Wein auch als Rosé da?“). Und weil bei solchen Gelegenheiten nicht immer allererste Jahrgänge verklappt werden, sondern gerne auch solche minderer Qualität.
Bei der Weinmesse Dallmayr & Friends ist das anders. Dort gibt es an einem Tag nur zwei Zeitfenster, für die man Karten kaufen kann, die Besucherzahl ist auf jeweils 300 begrenzt. Die Zahl der Aussteller ist es ebenso, in diesem Jahr sind es etwas mehr als 25 – genug Zeit und Gelegenheit also, um ins Gespräch zu kommen. Diesmal findet die Messe im schönen Renaissance-Innenhof der Alten Münze unweit des Dallmayr-Stammhauses statt.
Neben Weingütern aus renommierten Anbaugebieten – viele von ihnen kommen schon seit vielen Jahren zur Dallmayr-Hausmesse – sind auch wieder solche „aus vielversprechenden Nischenregionen“dabei, wie es in der Einladung heißt. Dazu gehören zum Beispiel die Domaine Nadal-Hainault nahe der spanischen Grenze (zu Spanien hat Dallmayr einige hervorragende Spezialisten in den Reihen seines Personals), mineralische Raritäten der Jungwinzerin Amelia Barbier und Rheingau-Rieslinge von Eva Fricke. Und nach all den edlen Weinen gibt es auch noch einen Drink von der Londoner Gin-Manufaktur Sipsmith (Dallmayr & Friends, Samstag, 31. Mai, 14–17 und 18.30–21.30 Uhr, Alte Münze, Hofgraben 4, unbedingt Tickets und Verfügbarkeit unter www.dallmayr-versand.de prüfen, der Eintrittspreis von 39 Euro wird ab einem Einkauf von 100 Euro am Veranstaltungstag angerechnet).
„Es war eine liebe Zeit, die gute, alte Zeit vor anno 14. In Bayern gleich gar … Das Bier war noch dunkel, die Menschen war’n typisch, die Burschen schneidig, die Dirndl sittsam und die Honoratioren ein bisserl vornehm und ein bisserl leger. Es war halt noch vieles in Ordnung damals“: Wer kennt es noch? So begann der damals zwischen 1969 und 1972 im analogen Fernsehen beliebte Boomer-Blockbuster „Königlich Bayerisches Amtsgericht“. Das bringt uns darauf, dass es so etwas zur Prinzregentenzeit nicht gegeben hätte: eine Biergarten-Wiesn im Mai. Und doch ist es wahr.
Der Biergarten im Michaeli-Park lädt zu drei sommerlichen Biergartenabenden mit Wiesnschmankerln aus der Ochsenbraterei von der Ochsensemmel bis zu anderen Klassikern aus dem Zelt. Die Musik spielt die Ochsenbraterei-Band von Mathias Achatz, für den Service sorgen zum Teil auch echte Wiesnbedienungen. Und weil’s gar so schön ist, kann man auch im Biergarten Wiesntische reservieren, es gibt allerdings auch Plätze im freien Bereich – und wie in einem richtigen Biergarten – auch solche mit Selbstbedienung. Tracht ist erbeten, weitere Termine gibt es am 13. Juni und am 13. Juli, bei Regen mit Ausweichterminen (Ochsenbraterei goes Biergarten-Wiesn, Freitag, 16. Mai, 17–22 Uhr, Michaeli-Biergarten, Feichtstraße 8, Telefon 43552424, www.biergartenwiesn.de).