Ja, ja, auf die Wiesn wollen alle Gastronomen und Brauer gerne. Viele scheitern an diesem Vorhaben. Besonders spektakulär ausgerechnet Luitpold von Bayern, dessen Urahnen 1810 wegen ihrer Hochzeit bekanntlich der Grund für das alljährlich wiederkehrende Spektaktel waren. Luitpolds Protestmarsch mit einer Bierkutsche seiner Kaltenberger Brauerei Ende der Achtzigerjahre blieb folgenlos.
Der neueste Anlauf kommt nun wesentlich proletarischer daher. Die Giesinger Brauerei ist schon lange scharf auf ein kleines Wiesnzelt und erfüllt mittlerweile schon eine ganze Reihe der erforderlichen Voraussetzungen. Auch in der Gastronomie der Stadt breitet man sich aus, vorerst außerhalb des eigenen Brauereigeländes mit dem einen oder anderen Stehausschank – und jetzt auch mit dem ersten eigenen Giesinger Biergarten vor den Toren der Stadt. 300 Plätze hat er und gehört zur Sportgaststätte Clubhaus Eching.
Der neue Wirt Philipp Hanrieder von der Haidhauser Spezlwirtschaft in der Pariser Straße 34 hat das Lokal mit seinem Haidhauser Restaurantleiter Önder Göcek übernommen, mit von der Partie ist auch Jonas Seidl, Brauerei-Geschäftsführer der Giesinger. Hanrieder ist recht umtriebig und Experimenten durchaus aufgeschlossen, zusammen mit Fernsehkoch Tim Mälzer hat er vergangenen Sommer zum Beispiel auch eine Pop-up-Eisdiele im Glockenbachviertel aufgemacht. Das Echinger Clubhaus ist ihm allerdings eher über die Familie zugelaufen: „Meine Freundin hat dort viel Tennis gespielt, und ihr Vater ist sehr aktiv im Verein.“ So kann man also auch Biergartenwirt werden, beim Giesinger. Die Speisekarte orientiert sich übrigens stark an der Haidhauser Spezlwirtschaft (Clubhaus-Biergarten, Am Dr.-Enßlin-Park 2, 85386 Eching, geöffnet bei schönem Wetter freitags 16–23 Uhr, samstags, sonntags und feiertags 12–23 Uhr, Telefon 089-24290462, www.clubhauseching.de).
Überhaupt ist jetzt wieder die Zeit für Landpartien. Der deutsch-argentinische Koch Malcom Praun betreibt normalerweise in der Pestalozzistraße 9 das Restaurant Parasado. Er lädt aber auch schon einige Sommer lang jedes Jahr an mehreren Wochenenden zum argentinischen Grillfest Asado in die Jachenau. Dort gibt es dann besondere Stücke, vorwiegend vom Rind, aber auch als vegetarische Variante, in einem Sechs-Gänge-Menü. Nun gibt es noch überraschend drei Zusatztermine vom 25. bis 27. Juli, die von Freitag an über Parasado-Homepage gebucht werden können. Man kann dort auch in einer Pension übernachten – oder, ganz neu, in Zweierzelten mit selbst gezimmerten Betten mit richtigen Matratzen (Parasado in der Jachenau, Dorf 7 1/5, 83676 Jachenau, Zusatztermine vom 25.–27.Juli, buchbar vom 9. Mai an, www.parasado.de/jachenau).