Chronologie:Was bisher mit der Gasteig-Sanierung passiert ist

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(Foto: Architekturbüro Henn/Visualisierung: MIR)

Das Kulturzentrum soll modernisiert werden - für mehrere Hundert Millionen Euro: Das hat der Münchner Stadtrat bereits im Jahr 2015 beschlossen. Was seitdem passiert ist. 

Juli 2015

Der Münchner Stadtrat fasst mit Zustimmung aller Parteien einen Grundsatzbeschluss: Das Kulturzentrum am Gasteig soll von 2020 an komplett saniert werden - für 300 bis knapp 550 Millionen Euro.

Herbst 2015

Es wird klar, dass in der Stadtkasse in den folgenden Jahren Milliarden fehlen könnten. Die Entscheidung, wie umfassend der Gasteig modernisiert werden soll, wird daraufhin mehrfach verschoben.

1. März 2017

Brigitte von Welser, die lange für die Modernisierung geworben und gekämpft hat, geht nach 18 Jahren als Gasteig-Geschäftsführerin in Ruhestand. Ihr folgt Max Wagner nach.

Herbst 2017

Es wird klar, wohin das Kulturzentrum während der Sanierungsphase umziehen soll: auf ein Areal der Stadtwerke am Mittleren Ring in Sendling. Im November 2017 stimmt der Stadtrat dem zu.

Mai 2018

Eine Jury präsentiert drei Umbauentwürfe, die sie als gleichberechtigte Sieger eines Architekturwettbewerbes sieht. Sie stammen von den Architekturbüros Auer Weber, Henn und Wulf.

Oktober 2019

Obwohl Vertreter der anderen Büros Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Vergabe angemeldet haben, folgt der Stadtrat dem Vorschlag des Gasteig-Aufsichtsrats, das Büro Henn zu beauftragen.

Januar 2019

Die Vergabekammer Südbayern hebt die Entscheidung zugunsten des Entwurfs des Architekturbüros Henn wegen unklarer Vorgaben wieder auf - ein blamabler Vorgang für die Stadt München.

Juni 2019

Nach monatelangem Hin und Her kürt der Aufsichtsrat der Gasteig GmbH auch im zweiten Anlauf den Entwurf des Büros Henn zum Sieger. Der Stadtrat folgt dieser Entscheidung.

Dezember 2020

Der Stadtrat beschließt, das Gebäude und die Sanierung auf Erbpacht für 450 Millionen Euro an einen Investor zu vergeben. Für Sanierung und Interimsquartier wird mit Kosten von 820 Millionen Euro gerechnet.

Oktober 2021

Das Interimsquartier des Gasteig in Sendling wird eröffnet. Für die Isarphilharmonie gelingt das planmäßig, der Umzug der VHS und der Hochschule für Musik und Theater aber verzögert sich.

Januar 2023

Es wird bekannt, dass die Stadt keinen Investor gefunden hat, der die Sanierung mit der vom Stadtrat beschlossenen Obergrenze von 450 Millionen Euro übernehmen will. Nun soll noch einmal neu überlegt werden.

Zum Vergleich

Die erste Idee für die Elbphilharmonie in Hamburg kursierte im Oktober 2001. Geplant wurde der Bau von 2003 bis 2006. Eröffnung war im Januar 2017. Die Kosten für die öffentliche Hand stiegen von zunächst geschätzten 77 Millionen Euro auf am Ende 789 Millionen Euro.

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