Auf dem Viktualienmarkt:Blumen vom Gärtner

Blumen zum Gärtnerjahrtag gab es erstmals wieder wie in früheren Jahren auf dem Viktualienmarkt. (Foto: Stephan Rumpf)

Der Brauch eines Festumzugs mit anschließendem Gottesdienst stammt aus dem 17. Jahrhundert und geht auf ein Gelübde von Mönchen zurück.

Der Gärtnerjahrtag ist wieder zurück in seiner gewohnten Form - mit Blasmusik, geschmückten Festwagen und Traktoren. In den vergangenen zwei Jahren hatte der traditionsreiche Festumzug aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen. Dieses Jahr führte der Gärtner-Verein München die Tradition bereits zum 154. Mal fort - ganz ohne Einschränkungen. Jedes Jahr ziehen bis zu 1000 Gärtner und Floristen am ersten Dienstag im August vom Viktualienmarkt zur Peterskirche, um bei einem Gottesdienst ein Gelübde zu erneuern.

Das Gelübde geht auf das 17. Jahrhundert zurück und gehört mit dem Schäfflertanz und dem Metzgersprung zu den ältesten Brauchtümern Münchens. Die Pestepidemie war zu der Zeit gerade vorüber, und die gärtnernden Münchner Mönche verteilten Blumen, Obst und Gemüse an die verzweifelte Bevölkerung. So sollten die Bürgerinnen und Bürger, die überlebt hatten, Hoffnung und Zuversicht schöpfen. Die Mönche schworen außerdem vor der heiligen Gertrud von Nivelles, Schutzheilige der Gärtner, von da an jährlich einen Dankgottesdienst und einen Festumzug zu veranstalten. Auch diesmal wurden dabei wieder unzählige Blumen an die Zuschauerinnen und Zuschauer verteilt.

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