Ludwigsvorstadt/Isarvorstadt:Ärger wegen Fridays for Future

Schulreferat lehnt Vermittlung im Konflikt um Fehlzeiten-Ausgleich ab

Die Bitte des Bezirksausschusses (BA) Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, das Referat für Bildung und Sport (RBS) solle wegen der Fehlzeiten im Unterricht nach Fridays for Future-Demonstrationen vermitteln, hat die Behörde abgelehnt. Das wurde in der letzten Sitzung des scheidenden BA bekannt. Es sei nicht möglich, den Schulleitern Vorgaben zu machen, wie sie mit unentschuldigtem Fernbleiben wegen Teilnahme an den Demonstrationen umgehen, antwortete Stadtschulrätin Beatrix Zurek. Ein städtisches Bildungsreferat könne keinen Einfluss nehmen auf staatliche Schulleitungen. Für den Umgang mit Teilnehmern an Fridays for Future-Streiks seien staatliche Behörden zuständig, letztendlich das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus.

Schülerinnen und Schüler von Schulen im Viertel hatten bemängelt, dass sie teils ungerecht behandelt würden. Der Ausgleich der Fehlzeiten werde von Schule zu Schule unterschiedlich gehandhabt, teils sogar auf den Freitag verlegt, was die Teilnahme an den Schulstreiks dann noch mal erschwere, hatten sie auf der Kinder- und Jugendeinwohnerversammlung erklärt. Einzelne Schulen verteilten sogar Verweise, was gegebenenfalls zum Schulausschluss führen könne.

Das Schulreferat teilte auch mit, dass es das politische Engagement der Schülerinnen und Schüler zu den Themen Umwelt und Naturschutz außerordentlich begrüßt und schätzt. Die aktuelle Entwicklung, Grundrechte wahrzunehmen, für die eigene Überzeugung auf die Straße zu gehen und für eine positive Sache einzutreten, nehme das RBS "sehr positiv wahr". Allerdings habe das RBS auch "größtes Vertrauen" in die Erfahrung und den Weitblick der Schulleitungen. Würden Erziehungsmaßnahmen erlassen, müsse - auch aus rechtlichen Gründen - die konkrete Situation individuell von der Schulleitung gewürdigt werden. "Eine Anweisung zu einem bestimmten Handeln würde nicht nur empfindlich in das bestehende Vertrauensverhältnis eingreifen, sondern auch die konstruktive Zusammenarbeit nachhaltig beeinträchtigen."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: