Freiham:Dieser Bildungscampus stellt alles in den Schatten

Bildungscampus Freiham, Bodenseestraße 400

245 Millionen Euro hat der Bildungscampus in Freiham gekostet.

(Foto: Florian Peljak)

Und er steht dafür, was sich in den vergangenen Jahren in der Bildungspolitik der Stadt grundlegend verändert hat - zum Besseren.

Kommentar von Melanie Staudinger

Ein Areal für vier Schulen, Baukosten von 245 Millionen Euro, fast 40 000 Quadratmeter Nutzfläche und etwa 3000 Schüler, die dort künftig unterrichtet werden - die Zahlen, die Oberbürgermeister Dieter Reiter bei einem Rundgang durch den neuen Schulcampus in Freiham präsentiert hat, sind selbst für Münchner Verhältnisse beachtlich.

In nur zwei Jahren Bauzeit hat die Stadt einen Schulbau errichtet, dessen Ausmaße alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Welche Stadt investiert schon eine größere dreistellige Millionensumme in ein einziges Bildungsprojekt? Oder anders gesagt: Wer außer München kann sich das überhaupt leisten?

Der Bildungscampus zeigt aber nicht nur, dass München die Liste der reichsten Kommunen in Deutschland anführt. Das Projekt steht stellvertretend für das, was sich in den vergangenen Jahren in der Bildungspolitik der Stadt grundlegend geändert hat: Vorbei sind die Zeiten der Mangelverwaltung, die Zeiten, in denen Politik und Rathaus überfordert waren von der großen Zahl der Kinder, die offenbar ganz plötzlich in die Schulen drängten. Es ist still geworden um die Planung, den Bau und die Sanierung von Schulen: eben weil das Ganze jetzt funktioniert. Auch das ist in Freiham zu sehen: Da stehen die Schulen schon, bevor alle Wohnungen fertig sind.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr, er ist hart erarbeitet. Seit 2013 kümmert sich die "Arbeitsgruppe Schulbauoffensive", die direkt bei Schulbürgermeisterin Christine Strobl (SPD) angesiedelt ist, um die Schulbauten in der Stadt. Vorrangiges Ziel ist, ausreichend Plätze zu schaffen. Aber es sollen dabei auch Schulen entstehen, die praktisch sind und gleichzeitig hohen pädagogischen Ansprüchen genügen.

Wie im Bildungscampus: Vier Schulen teilen sich ein Gelände, das hebt die räumliche Trennung von Grundschule, Realschule und Gymnasium auf und erleichtert Übergänge. Das Lernhauskonzept teilt das riesige Areal in kleine Einheiten. Flächen können gemeinsam genutzt werden, selbst die Dächer werden bespielt. Das verbraucht weniger Platz in der immer dichter bebauten Stadt. Ein Problem aber birgt der Bildungscampus durchaus: Es wird schwer werden, dieses Projekt künftig noch einmal zu übertreffen.

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