Flughafen München:Warnstreik bei Lufthansa hat begonnen - Hunderte Flüge annulliert

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Wegen des Verdi-Warnstreiks hat die Lufthansa für Mittwoch nahezu ihren kompletten Flugplan abgesagt. (Foto: Peter Kneffel/dpa)

Kurz vor Beginn der Ferien in Bayern bleiben bei Lufthansa die meisten Flugzeuge am Boden. Grund ist ein Warnstreik des Bodenpersonals. Tausende Passagiere kommen aus München nicht an ihr Ziel.

Mit einem Warnstreik des Bodenpersonals hat die Gewerkschaft Verdi den Flugbetrieb der Lufthansa weitgehend lahmgelegt. Der Ausstand begann am Mittwochmorgen, wie Streikleiter Marvin Reschinsky der Deutschen Presse-Agentur mitteilte. Lufthansa hat nach eigenen Angaben 345 Flüge am Münchner Flughafen annulliert, etwa 42 000 Passagiere sind betroffen. Das Unternehmen fürchtet Auswirkungen bis zum Freitag, dem letzten Schultag vor den Sommerferien in Bayern.

Bereits am Dienstag waren bundesweit mindestens 47 Verbindungen ausgefallen - Langstrecken, die am Mittwochmorgen von Fernzielen auf deutschen Flughäfen eintreffen sollten. Flüge von Bangkok, Singapur, Boston, Denver, New York, Chicago, Los Angeles, San Francisco oder Seoul nach München waren ebenso betroffen wie Verbindungen etwa aus Buenos Aires, Johannesburg, Miami oder Neu-Delhi nach Frankfurt. Diese Flüge seien alle nahezu ausgebucht gewesen, hieß es.

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Lufthansa hat den betroffenen Passagieren davon abgeraten, zu den Flughäfen zu kommen, weil dort die meisten Schalter ohnehin nicht besetzt seien. Bereits bei vorangegangenen Arbeitskämpfen waren die Terminals am Streiktag selbst weitgehend leer geblieben.

Bestreikt werden laut Verdi am Mittwoch seit 3.45 Uhr verschiedene Lufthansa-Gesellschaften an den Drehkreuzen Frankfurt und München sowie in Düsseldorf, Hamburg, Berlin, Bremen, Hannover, Stuttgart und Köln. Aufgerufen sind ganz unterschiedliche Beschäftigtengruppen wie das Schalterpersonal, Flugzeugtechniker und die Fahrer der riesigen Schlepper, die Flugzeuge am Flughafen auf die richtigen Positionen bringen. Der Ausstand soll bis Donnerstag, 6 Uhr, dauern. Verdi hat zu Kundgebungen an den Flughäfen Frankfurt, Hamburg und München aufgerufen.

An den dezentralen Flughäfen fallen voraussichtlich jeweils nur die Lufthansa-Flüge von und nach München und Frankfurt aus. Neben den abgesagten Flügen mit LH-Flugnummer können weitere Verbindungen von Konzerngesellschaften wie Swiss, Austrian und Air Dolomiti kommen, da sie an den Drehkreuzen von Lufthansa-Bodenpersonal abgefertigt werden. Die nicht bestreikte Direktflug-Tochter Eurowings geht hingegen von einem weitgehend normalen Flugbetrieb im gesamten Netz aus.

Lufthansa und Verdi haben erst in zwei Runden über die künftigen Gehälter und Arbeitsbedingungen der rund 20 000 Bodenbeschäftigten gesprochen. Ein dritter Termin ist für den 3./4. August in Frankfurt vereinbart. Ein erstes Angebot hatte Verdi als zu niedrig abgelehnt. Die Gewerkschaft verlangt 9,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 350 Euro.

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