Die Bundesregierung tritt bei der Anbindung des Flughafens an den ICE auf die Bremse. Das geht aus einem Schreiben des Bundesverkehrsministeriums an den Flughafen hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Für die Aufnahme einer entsprechenden Neubaustrecke in den Bedarfsplan für die Bundesschienenwege bestehe "keine Rechtsgrundlage", heißt es in dem Schreiben. Dabei wäre die Aufnahme der Strecke in den Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan - den "Deutschlandtakt" - Voraussetzung für eine Umsetzung des Vorhabens durch die Bahn.
Aktuell ist dort keine Fernbahnanbindung des Flughafens vorgesehen. Flughafen-Vorstandschef Jost Lammers sagte, der gemeinsame Vorstoß von Flughafen, Deutscher Bahn und Lufthansa, den Neubau einer Fernverkehrsstrecke zwischen Ingolstadt und München mit Anbindung an den Flughafen umgehend in den aktuellen Bundesverkehrswege- und Mobilitätsplan aufzunehmen, trage der angestrebten und dringend notwendigen Vernetzung der Verkehrsträger Rechnung. "Wir bedauern sehr, dass dieser Vorstoß abgelehnt worden ist."
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In dem Schreiben des Bundesverkehrsministeriums heißt es dagegen, "eine nachweisbare, deutlich und dauerhaft abweichende Änderung der Verkehrsstruktur gegenüber der aktuellen Verkehrsprognose" sei nicht nachzuweisen. Deshalb gebe es für eine "kurzfristige Bewertung" mit dem Zweck der Berücksichtigung des Projekts keine Rechtsgrundlage.
Bei der künftigen Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans könne die Aufnahme des Projekts aber geprüft werden. Die Anbindung des zweitgrößten deutschen Flughafens an den Fernverkehr war in den Achtzigerjahren bereits konkret geplant, wurde jedoch nie verwirklicht. Der Flughafen beklagt das Fehlen eines Fernbahnhofs seit der Airport-Eröffnung 1992 als Wettbewerbsnachteil.