Olga Rubtsovas Stimme ist verstummt. Sie kann einfach keine Lieder mehr singen, die grauenvollen Bilder aus dem brutalen Angriffskrieg in der Ukraine sind übermächtig. Dabei hat die 36-Jährige in Odessa vor etwa acht Jahren den ersten lesbisch-schwulen Chor der Ukraine gegründet, schon als Mädchen wollte sie unbedingt Sängerin werden. Doch nun sitzt sie mit vier weiteren Frauen auf einer Bank im Schwulen Kommunikations- und Kulturzentrum Sub an der Müllerstraße in München und versucht zu erklären, wie der Krieg ihr Leben in der Ukraine zerstört hat.
Flucht und Krieg:Wie geht es queeren Geflüchteten aus der Ukraine?
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Lange konnten sie sich nicht vorstellen, dass Krieg in ihrer Heimat ausbricht. Dann fielen die ersten Bomben. Fünf queere Frauen erzählen von ihrer Flucht - und von ihrem Ankommen in München.
Von Thomas Anlauf
Kirche und Krieg:"So geht man nicht mit einem Bruder um"
Den orthodoxen Theologen Georgios Vlantis beschäftigt die Situation in der Ukraine aus religiöser Sicht. Er beklagt: Zu lange habe man die Stimme der ukrainischen Orthodoxie ignoriert, um Russland nicht zu verärgern.
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